Montag, Mai 16, 2005

Erbe des Objektivismus

Der "offizielle Sprecher" des Objektivimus?
Auf objectivismonline.net wirft jemand die Frage auf, ob Leonard Peikoff einen "intellektuellen Erben" bestimmen wird, wie dies Ayn Rand getan habe: "Wer wird die offizielle Stimme des Objektivismus sein, nachdem er gestorben ist? Er kommt besser bald zu einer Entscheidung?" JMeganSnow weist sehr richtig daraufhin, dass der Objektivismus nur eine "offizielle Stimme" hat, nämlich Ayn Rand selbst. Wenn Dr. Peikoff versterben sollte, bevor die Copyrights ausgelaufen sind, dann wird jemand die Aufgabe haben, den Nachlass zu verwalten. "Kein anderer 'Erbe' ist notwendig oder wünschenswert", schreibt sie. "Norwegion Objectivist" schreibt ähnlich: "Das ARI wird der 'intellektuelle Erbe' sein. Die offizielle Stimme des Objektivismus ist jedoch nur Ayn Rand, und da sie unglücklicherweise tot ist, gibt es keine offizielle Stimme des Objektivismus."

Samstag, Mai 14, 2005

Progressive Ära New Deal

Nationalsozialismus, Faschismus und New Deal: Entfernte Verwandtschaft
Der Kulturhistoriker Wolfgang Schivelbusch hat einen Blick auf die Geschichte der USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geworfen und hat eine "entfernte Verwandtschaft" zwischen Nationalsozialismus, Faschismus und Amerikas Politik des "New Deal" entdeckt. "Doch wie entfernt die Verwandtschaft auch war, es handelte sich um eine solche", schreibt Eckard Fuhr in DIE WELT. Europa und Amerika waren sich in dieser Zeitspanne kulturell so nah wie zuvor, auf der Basis der Ablehnung des verbindenden liberalen Erbes. Eckard Fuhr schreibt über Roosevelts Amtsantritt 1933: "Die heldische Verachtung für die 'Händler' findet sich nicht nur in der faschistisch-nationalsozialistischen Ideologie, sondern als Motiv auch in der Antrittsrede Roosevelts 1933, der sich im März dieses Jahres vom Kongress präsidiale Vollmachten geben ließ, die in der amerikanischen Geschichte für Friedenszeiten beispiellos sind." Der große Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte war allerdings nicht der New Deal, sondern die Progressive Ära der ersten beiden Jahrzehnte des Jahrhunderts, die "die Geburt des realen Kollektivismus" in der amerikanischen Regierung präsentierte, wie Leonard Peikoff es formuliert und die verbunden ist mit solchen Namen wie Theodore Roosevelt, Herbert Croly und Woodrow Wilson. "Alle nachfolgenden etatistischen Bewegungen in diesem Land, einschließlich des New Deal und der Neuen Linken, gingen von ihr aus und bauten auf sie auf", schreibt Peikoff. Der "idealistische" Präsident Wilson war es, der ein zögerndes Amerika in das Schlachtfest des 1. Weltkrieges führte, aus "uneigennützigen" Gründen, wie er feststellte, nicht aus dem Interesse Amerikas geboren. Herbert Croly war Gründer und Herausgeber der Zeitschrift The New Republic, und ein Berater von Theodore Roosevelt, Amerikas erstem überzeugten antikapitalistischem Präsidenten. Croly war der Sohn eines amerikanischen Anhängers von Auguste Comte, der das Wort "Altruismus" geprägt hatte, und selbst Schüler von Josiah Royce, Amerikas führendem Hegelianer zu seiner Zeit, der seine Schüler lehrte, dass der Individualismus "eine Sünde gegen den Heiligen Geist" sei. Wie nah auch schließlich Amerika einem Faschismus kommen sollte, anders als Deutschland oder Italien hat es diese Grenze doch letztendlich nicht überschritten, dank eines immer noch stark verankertem Individualismus in der Bevölkerung.

Freitag, Mai 13, 2005

Ist Objektivismus ein Kult?
Zu dem immer wieder fälschlicherweise erhobenen Vorwurf, dass der Objektivismus ein "Kult" oder eine "Sekte" sei, empfehle ich zur Lektüre die Aufsätze von Jim Peron, auf die ich bereits verwiesen habe. Peron schreibt: "Das Hauptmerkmal eines Kults besteht daraus, dass es sich um eine Gruppe handelt, die versucht, Menschen in einen Beitritt hineinzumanipulieren." Ist ein Beitritt erfolgt, müssen die Mitglieder die Interessen der Gruppe über ihr eigenes Selbstinteresse stellen. Nichts dergleichen kennt der Objektivismus. Zu Ayn Rands Lebzeiten gab es überhaupt keine Organisation, der man beitreten konnte. Es gab das Nathaniel Branden Institute (NBI), das aber keine Mitgliederwerbung betrieben hat, sondern Vorträge angeboten hat. Peron schreibt: "Der Objektivismus war, und ist, strukturlos. Und ohne Struktur kann es keinen Kult geben. Wenn die Struktur nicht existiert, dann gibt es keinen Kult."

Donnerstag, Mai 12, 2005

Leonard Peikoffs Geschichte der westlichen Philosophie
Das Jefferson Institute von George Reisman bietet Leonard Peikoffs Kursus History of Western Philosophy zum Preis von 54,75 $ für die ersten fünf Lektionen an (Insgesamt besteht der gesamte Kursus aus 24 Heften). Auszüge aus den Texten stehen zur Verfügung.
Warum Anarchismus nicht funktioniert
Die amerikanische Erfolgsserie Lost, die eine Gruppe von Schiffbrüchigen auf einer einsamen Insel zeigt, läuft mittlerweile auch im deutschen Fernsehen -bei PRO SIEBEN- und wenn diese Serie auch inhaltlich wenig zu bieten hat, so zeigt sie eines doch sehr deutlich, nämlich was Anarchie bedeutet: permanente Gewalt. So sieht es jedenfalls Ron Hickmann in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com, der beim Anblick dieser Serie an die Worte von Ayn Rand erinnert wurde, die einst schrieb: "Stellen Sie sich vor ...was passieren würde, wenn jemand seine Brieftasche vermißt, zu der Ansicht kommt, es sei beraubt worden, in jedes Haus der Nachbarschaft einbricht, um es zu durchsuchen, und den ersten Mann erschießt, der ihn dumm ansieht, weil dieser Blick für ihn als Schuldbeweis ausreicht."

Dienstag, Mai 10, 2005

Mises and Rand.

Objektivismus und Austrian School
Heidi C. Morris hat auf auf solohq.com einen interessanten Artikel über die Vereinbarkeit des Objektivismus mit der Östereichischen Schule der Nationalökonomie veröffentlicht, in dem sie die Grundlagen der objektivistischen Ethik mit den Grundlagen der Österreichischen Schule gegenüberstellt. Bedauerlich ist lediglich, dass die Autorin, auch wenn sie einige interessante Dinge über die Österreichische Methodologie anführt, die Kantianischen Grundlagen, die in Mises' Human Action selbst explizit sind, nicht behandelt.

Dennoch ist der Artikel durchaus lesenswert für alle, die sich mit der Beziehung zwischen Objektivismus und Österreichischer Schule (in ihrer minimalstaatlerischen Ausführung) befassen möchten:

Heidi C. Morris: Reason and Reality: The Logical Compatibilty of Austrian Economics and Objectivism.

Interessant zu lesen ist auch die sich an den Artikel anschließende Diskussion, insbesondere der Beitrag von Mark Humphrey, der sich auf Mises' Kantianische Grundlagen bezieht.

Pazifismus

Vom Scheitern des Denkens
Andreas Ullrich hat im neuen ef-magazin versucht, eine sinnvolle Begründung für Pazifismus zu liefern und hat dabei dankenswerterweise in der Überschrift schon -unfreiwillig natürlich- eine Einschätzung seiner Bemühungen mitgeliefert. Er bedient sich dazu der Methode des Rationalismus, d. h. Ideen werden von der Realität abgetrennt (zu den Unterschieden zwischen Objektivismus und Rationalismus siehe auch hier ). Wozu Pazifismus wirklich führt, läßt sich in der neuesten Ausgabe der neuseeländischen Zeitschrift The Free Radical nachlesen. Auf einigen kleinen Inseln vor der Küste Neuseelands leben noch etwa 450 Angehörige des Moriori-Stammes, die in diesen Tagen eine 500 Jahre alte Vereinbarung erneuert haben, die als Nunukus Gesetz der Gewaltlosigkeit bekannt geworden ist. Dies ist durchaus erstaunlich, denn 1835 war den Moriori ihr Gesetz zum Verhängnis geworden, denn sie waren von zwei Maori-Stämmen vom nahen Neuseeland überfallen worden, die bis auf 150 alle Moriori ermordeten . Widerstand hatten die Moriori aufgrund ihres Gesetzes nicht geleistet, denn in ihrem Pazifismus gab es keinen Platz für die Unterschied zwischen legitimer und illegitimer Gewalt.
Der Skeptiker über die Absolutistin
Ich habe Michael Shermers Buch "Heilungsversprechen" auf die Bücherliste gesetzt. Das Vorwort zu diesem Buch kann man hier lesen. Der "Skeptiker" Michael Shermer hat übrigens auch eine Kritik über Ayn Rand verfaßt, die man auch über die Website der Skeptics Society nachlesen kann. (Auf Archives klicken, dann zum Aufsatz "The Unlikeliest Cult in History"). Ihm ist Rand zu absolutistisch (Dieser Aspekt des Objektivismus, der ihm mißfällt, soll die Ursache eines objektivistischen Kultismus sein.), obwohl deutlich wird, dass ihm Rands Objektivismus durchaus sympathisch ist. (Auszüge aus seinem Text auch hier)Die Gegenposition zu Shermer hat Jim Peron eingenommen:

-Part 1: Is Objectivism a Cult?
- Part 4: Understanding Cults

Montag, Mai 09, 2005

Goethe: Prometheus
Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst
Und übe, dem Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn;
Mußt mir meine Erde
Doch lassen stehn
Und meine Hütte, die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.

Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn als euch, Götter!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.

Da ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus noch ein,
Kehrt ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.

Wer half mir
Wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden da droben?

Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herrn und deine?

Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehen,
Weil nicht alle
Blütenträume reiften?

Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!
Neue Bücher für Eltern
Betsy Speicher gibt auf dem Forum für Ayn Rand fans einige Bücherhinweise für Eltern, von denen erfreulicherweise viele auch auf Deutsch erschienen sind, so zum Beispiel auch das Buch "Your Self-Confident Baby: How to Encourage Your Child's Natural Abilities - from the Very Start" (Deutsch: Ein guter Start ins Leben) von Magda Gerber und Allison Johnson. Magda Gerber wird von Betsy Speicher als die "Maria Montessori der Babies" bezeichnet."

Tony Blair

Tony Blairs 3 Amtszeit
Robert Tracinski kommentiert den historischen Wahlsieg von Tony Blair in Großbritannien und kommt zu folgender Charakterisierung des Regierungschefs: "Tony Blair ist eine merkwürdige Mischung von Peter Keating und Gail Wynand."

Sonntag, Mai 08, 2005

Barbara Branden

Barbara Branden in Gummersbach
Wolfgang Müller von der Friedrich-Naumann-Stiftung kündigt für den World Freedom Summit 2005 in Gummersbach auch die Teilnahme von Barbara Branden an. Im ef-magazin beschreibt er Barbara Branden als "enge Freundin und Vertraute" von Ayn Rand. Diese enge Beziehung fand allerdings im Jahr 1968 ein jähes Ende und wurde auch bis zum Tod von Ayn Rand 1982 nie wiederbelebt. Barbara Branden schrieb nach ihrer Trennung von Ayn Rand eine Biographie mit dem Titel "The Passion of Ayn Rand", die Leonard Peikoff allerdings nie gelesen hat, wie er im Juni 1986 in der Zeitschrift "The Objectivist" verriet: "Die in Kürze auf den Markt kommende Biographie über Ayn Rand, die von Barbara Branden verfaßt wurde, wurde gegen den Wunsch von Ayn Rand realisiert. Miss Rand beendete die Beziehung zu Mrs. Branden im Jahr 1968, und betrachtete sie als unmoralisch und als eine Feindin des Objektivismus. Im Bewusstsein der langjährigen Feindschaft gegenüber Ayn Rand, einschließlich ihrer öffentlichen Attacken -Attacken, die sich mit Beteuerungen ihre Bewunderung abwechselten- auf Miss Rand nach ihrem Tod, habe ich mich seit Jahren geweigert, Mrs. Branden zu treffen oder dieses Projekt zu unterstützen. Ich hatte keinen Grund anzunehmen, dass das Buch entweder eine wahrheitsgemäße Präsentation von Ayn Rands Leben oder eine akkurate Darstellung ihrer Ideen ist. Vorabberichte von verschiedenen Lesern haben meine Erwartungen bestätigt. Deshalb empfehle ich sicherlich nicht dieses Buch. Ich selbst habe es nicht gelesen und beabsichtige auch nicht, es zu tun."

Freitag, Mai 06, 2005

Essays über Ayn Rands Anthem
Das Ayn Rand Bookstore kündigt eine Aufsatzsammlung über Ayn Rands ersten Roman Anthem an. Der Roman wurde 1937 geschrieben und 1938 in Großbritannien veröffentlicht. Folgende Autoren haben Beiträge für das Buch geliefert: Michael S. Berliner, Andrew Bernstein, Harry Binswanger, Tore Boeckmann, Jeff Britting, Onkar Ghate, Lindsay Joseph, John Lewis, Robert Mayhew, Shoshana Milgram, Amy Peikoff, Richard E. Ralston, Greg Salmieri und Darryl Wright.
Tibor Machan über Tod und Sterben
Auf solohq.com wird ein Artikel des Philosophen Tibor Machan über Tod und Sterben diskutiert. Ein Diskussionsteilnehmer schreibt: "Das Ende einer Sache ist nicht die Zerstörung einer Sache, sondern ihr Abschluss. Das Leben muss aufgrund seiner Natur einen Abschluss haben, wie es auch einen Anfang hat ..." Die Akzeptanz des Todes hängt ab der derzeitigen Unvermeidlichkeit des Todes, nicht davon, dass Objektivisten den Tod als gut ansehen würden. Wenn die Wissenschaft die Möglichkeit einer Wahl eröffent, wenn Menschen tatsächlich in irgendeiner fernen Zukunft die Entscheidung darüber frei treffen können, ob sie leben oder sterben möchten, dann wäre es in der Tat moralisch verwerflich, sich für den Tod zu entscheiden, solange es keinen rationalen Grund gebe, diesen zu wählen. In der Diskussion wird auch von einem Teilnehmer auf die Firma Alcor verwiesen, die die kryonische Behandlung von Toten anbietet. Meines Wissens war dies nach dem Tod von Ayn Rand auch Leonard Peikoff vorgeschlagen worden, der dies aber abgelehnt hat.

Mittwoch, Mai 04, 2005

Tischgebete
Jonathan Rosman berichtet über den ersten Besuch seiner Schwiegermutter in spe bei ihm zu Hause. Als gläubige Katholikin fragte sie ihn, ob es ihn verletzen würde, wenn sie ein Tischgebet sprechen würde. Er antwortete: "Ja, das würde es." Sie war zwar geschockt, beruhigte sich aber wieder und las in der Folgezeit sogar Atlas Shrugged, um seine Philosophie zu verstehen. Wenn Jonathan Rosman seine Schwiegermutter besucht, sitzt er natürlich höflich da, wenn sie das Tischgebet spricht.
"Intelligent Design"= Religion hinter der Maske der Wissenschaft
Über die Motive der "Intelligent-Design"-Bewegung schreibt Thomas Waschke in der Zeitschrift Skeptiker: "Der Grundgedanke der ID-Bewegung ist (...) , mit den Erkenntnismitteln der Naturwissenschaften die Existenz eines Planers bzw. Schöpfers zu beweisen."
Keith Lockitch vom Ayn Rand Institute sieht bei den Befürwortern eines "Intelligent Design" "eine religiös motivierte Attacke auf die Wissenschaft". Erstaunlich wenig zu sagen haben die ID-Anhänger über die Identität des Designers. Folgt man ihren Prämissen, wäre wieder ein Designer notwendig, um diesen Designer zu designen, weil keine andere Erklärung für die Existenz der ursprünglichen Designers möglich wäre.

Dienstag, Mai 03, 2005

Staat kontra Wirtschaft
Bei Booklooker.de ist jetzt wieder George Reismans Buch "Staat contra Wirtschaft" von 1982 verfügbar.

Sonntag, Mai 01, 2005

Papst lobt den Islam
Der neue Papst zeigt Distanz gegenüber der Aufklärung, aber lobt den Islam, den er in einem Beitrag für das Magazin Cicero bestätigt, "dass er seinen Anhängern eine lebensnahe, spirituelle Basis bieten kann."
Rekorde
Nach längerer Zeit hat dieser Blog wieder einmal einen neuen Rekord an Zugriffen erreicht: 1 950 für den Monat April. Beim Kapitalismus-Magazin waren es sogar 3 503. Ebenfalls ein neuer Rekord. Auch auf neuer Rekordzahl befindet sich unsere Diskussionsgruppe: 18 Mitglieder. Von den vorgestellten Bücher wurden folgende am häufigsten angeklickt: 1. Ludwig Erhard 2. Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand 3. Supergau Deutsche Einheit 4. Ich war Staatsfeind Nr. 1.
Bauern fühlen sich als Opfer
Das heutige kostenlose Anzeigenblättchen informiert seiner Leser darüber, dass die deutschen Bauern sich als "Opfer" fühlen, weil sie für ihre Milch keine "fairen" Preise mehr bekommen würden. Aber was ist "fair" für die Bauern? "Fair" sollen die Preise dann sein, wenn "zumindest" die betrieblichen Kosten gedeckt wären, die zur Zeit bei 32 bis 36 Cent je Liter lägen. Abgesehen einmal davon, dass es kaum sinnvoll sein kann, auf dem Markt nur seine Betriebskosten zu realisieren - d. h. ohne Profit zu produzieren- vertreten die Bauern auch einen Begriff von Fairness, der keine objektive Grundlage hat. "Fair" bedeutet in einem ökonomischen Sinn ehrlicher, freier Handel. Fair ist demnach der Preis, den mein Handelspartner bereit ist, zu akzeptieren. Es ist nun einmal nicht so, dass mein Reichtum unter kapitalistischen Bedingungen nur davon abhängt, was ich selbst an produktiver Energie in meine Produkte investiere, sondern auch davon, inwieweit andere Marktteilnehmer meine Produkte anerkennen. Dabei hat diese Anerkennung nichts damit zu tun, ob jemand seine Einstandskosten realisieren kann oder ob er einen niedrigen oder hohen Profit erzielt. Diese "Fairness" kann es auf freien Märkten niemals geben. Märkte geben niemals die Garantie dafür, dass meine Betriebskosten wieder hereingeholt weden können oder das ein Profit realisiert werden kann. Wie oft hören wird davon, dass Filme ihre Produktionskosten nicht wieder einspielen konnten. Dies bezeichnet man gewöhnlich als "Flop". War es "unfair", wenn die Kinobesucher diesen Film gemieden haben? Tastsächlich riecht der Protest der Bauern förmlich danach, dass sie eben keine "fairen" Preise anstreben, sondern eine zwangsweise Preisfestsetzung durch den Staat als moralisch gerechfertigt ansehen würden - als würden Filmproduzenten fordern, dass der Staat ihnen bei jedem Film zumindest die Produktionskosten garantiert oder die Kinobesucher zwangsweise in die Kinos treibt. Dabei beklagen sie sich die Bauern über die Marktmacht des Handels, als hätten sie, die Produzenten, keine Marktmacht. Sie sind die Produzenten, ohne sie gebe es dieses Produkt gar nicht. Sie können diese Marktmacht einsetzen, aber sie sollten nicht so tun, als wären die Märkt moralisch verpflichtet, ihnen den Preis zu garantieren, den sie sich wünschen. Aber die deutschen ,und ebenso ihre europäischen Berufskollegen, sind durch die jahrzehntelange Praxis des europäischen Agrarsozialismus so daran gewöhnt, in Kategorien jenseits jedweder Marktgerechtigkeit zu denken, dass sie Forderungen im Brustton moralischer Überzeugung aufstellen, die jeder Gerechtigkeit ins Gesicht schlagen.

Freitag, April 29, 2005

"Markt-Anarchisten" geben Freibrief für Kinderschänder
Robert Bidinotto weist auf seinem Blog auf ein Diskussionsthema in einem anarchistischen Forum über Kindesmissbrauch hin, wo die "mentalen Giganten" des Anarchismus das Thema diskutieren und Kindesmissbrauch rationalisieren. Bezeichnenderweise ist in der Überschrift des Themas der Begriff "Missbrauch" in Anführungszeichen gesetzt. Der erste Diskussionsteilnehmer ist übrigens der bekannte Anarchist Jeremy Sapienza.
Rechte aufgeben? Teil 2
Die Diskussion um die Frage, ob Menschen Rechte aufgeben können wird auf objectivismonline.net immer noch ausgetragen und auch in unserem Diskussionsforum gibt es schon einige Beiträge. Bei der Meinungsbildung muss unterschieden werden RECHTEN und WERTEN. Menschen können jeden Wert aufgeben, einschließlich ihres eigenen Lebens, sie können aber nicht Rechte aufgeben. Capitalism forever hat es sehr gut formuliert: "Man hat das Recht auf Leben, Eigentum und das Streben nach Glück. DAS IST ALLES! Man kann nicht über sie verfügen wie man über seine Zahnbürste, sein Bankkonto oder sein Leben verfügt. Sie sind eine objektive Tatsache der Natur, wie 2 + 2 = 4. Man ist individuell, deshalb hat man Rechte. Wie man nicht erklären kann, dass 2 + 2 = 5 sind, kann man nicht erklären, dass man aufhört, Reche zu haben. Man hat keine Souveränität über die Realität."

Donnerstag, April 28, 2005

Kannibalismus als Altruismus
1979 besuchte Papst Johannes Paul II. die USA und proklamierte, dass die Menschen "von ihrer Substanz geben müssen, nicht nur von ihrem Überfluss." Harry Binswanger kommentierte im Februar 1980 in der Zeitschrift The Objectivist Forum: "Was kann dies anderes bedeuten, als dass einige Menschen das Recht haben, von der Substanz von anderen zu leben - d. h. dass Altruismus Kannibalismus ist."

Mittwoch, April 27, 2005

Ein netter Kommentar über Anarchismus
Kommentar von Chris Brown auf Robert Bidinottos Blog: "Kratze an einem Anarchisten (oder Anarcho-Kapitalisten, wie sie es vorziehen könnten, genannt zu werden) und finde gewöhnlich eine ungesunde Dosis von Rationalismus, Reduktionismus, Utopismus und Determinismus."

Dienstag, April 26, 2005

Kann ein Mensch Rechte aufgeben?
Es sehr spannende Diskussion entwickelt sich derzeit auf objectivismonline.net über die Frage, ob es einen sportlichen Zweikampf bis zum Tod von einem der Kontrahenten legalerweise geben kann, wenn die beiden Beteiligten diesem Verfahren vertraglich zustimmen. In diesem Zusammenhang können auch andere Beispiele diskutiert werden, wie etwa die Frage, ob Duelle rechtmäßig sein können oder ob "einverständlicher" Kannibalismus legal sein kann. Erst kürzlich hat in Deutschland der Bundesgerichtshof ein Urteil gegen einen Kannibalen aufgehoben, der ein vermeintlich williges Opfer gefunden hatte und dieses tatsächlich getötet hatte. In der ersten Instanz war der Täter nur für einen Totschlag verurteilt worden. In der Diskussionsrunde möchte ich Felipe Recht geben: "Man kann nie sein Recht auf Leben aufgeben, weil man nicht seine Natur aufgeben kann, nämlich, dass man menschlich ist. (...) Rechte können nicht per Kontrakt verwirkt werden." In diesem Sinne hatte Konrad Adam in DIE WELT auch eine Verurteilung des deutschen Kannibalen für einen verübten Mord gefordert.

Papst

Der neue Papst und die Aufklärung
Einige Meldungen zum neuen Papst: n-tv schreibt zum Stichwort "Aufklärung und Moderne": "Ratzinger ist skeptisch gegenüber dem Freiheitsdenken der Moderne und warnt vor einem Abgleiten in einen zügellosen Liberalismus." Noch deutlicher formuliert es Sidney Blumenthal auf salon.com: "Er setzt die westliche liberale Tradition, d. h. die Aufklärung, mit dem Nazismus gleich, und verunglimpft sie als 'moralischen Relativismus'".Der Standard berichtet über den seinerzeitigen Kardinal Ratzinger: "Der neue Papst Benedikt XVI. hat in der Vergangenheit nicht davor zurückgescheut, sich in die Politik anderer Staaten einzumischen. So forderte Kardinal Joseph Ratzinger mitten im US-Wahlkampf des vergangenen Jahres die dortigen katholischen Bischöfe auf, dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry die heilige Kommunion zu verweigern. Der Grund war, dass der Katholik Kerry das Recht der Frauen auf eine Abtreibung unterstützt."

Samstag, April 23, 2005

Konferenz

Europäische Objektivistische Konferenz in London
Nach dem Erfolg im Jahr 2004 wird es auch 2005 wieder eine Europäische Objektivistische Konferenz in London geben. Als Termin ist der 9. bis 11. September vorgesehen. Anmeldung über die Website.

Donnerstag, April 21, 2005

Statler&Waldorf

Ahnungslose Statler & Waldorf
Anlässlich der kürzlichen Papstwahl attackiert der Blogg Statler and Waldorf Ayn Rands Atheismus in einer ausgesprochen unpässlichen Weise:

[...] Hier stehen sich zwei Liberalismen gegenüber: Auf der einen Seite der sich seiner Traditionen bewußte, klassische Liberalismus wie ich ihn oben skizziert habe. Auf der anderen Seite [...] die begeisterten und leicht sektiererischen Leser der drittklassigen Romanautorin und viertklassigen Möchtegernphilosophin Ayn Rand, Hausgöttin einer leicht verschrobenen und zufällig größtenteils amerikanischen Truppe von Libertarians, die inzwischen auch in Deutschland missioniert.

Der Unterschied zwischen klassischem Liberalismus und dieser Art von Libertarians ist ganz einfach: Wo klassischer Liberalismus für individuelle Freiheit kämpft und sich darüber freut, wenn aus unterschiedlichen individuellen Entscheidungen gesellschaftliche Vielfalt wird, predigen die Ayn-Rand-Jünger einen klar definierten Lebensstil: Sei egoistisch! Glaube an nichts! Werde reich! Und so weiter.

Für so ein in Pseudophilosophie verpacktes Kasperletheater sind klassische Liberale nicht zu haben. Ihre individuelle Freiheit ist ihnen zu wertvoll, als daß sie sich einen Lebensstil von Mrs. Rand verordnen lassen würden. Und deshalb ist freiwillige und wohlüberlegte Sympathie für Benedikt XVI. von ihnen eher zu erwarten als dogmatischer Atheismus, der von einer schlecht frisierten russischen Emigrantin verordnet wird.

Bravo, ich gratuliere dafür, dass der Autor es tatsächlich geschafft hat die unterste Schublade des Diskussionsniveaus zu erreichen und gleichzeitig noch seine absolute Ahnungslosigkeit zu demonstrieren. Wer sich auch nur halbwegs mit Miss Rand auskennen würde, der hätte ihr niemals das Label “Libertarian” untergeschoben. Ich habe den Eindruck, dass dem Herrn Autor bei Miss Rand insbesondere aufstößt, dass sie eben nicht Toleranz als grundlegenden Wert gepredigt, sondern mit der Beliebigkeit des Liberalismus Schluss gemacht hat. Es ist seltsam, wie sehr manche Menschen sich dadurch persönlich angegriffen fühlen und entsprechend persönlich zurückschlagen ...

Ich verstehe auch nicht, weshalb der Herr Autor derartige Aggressionen gegenüber Objektivisten an den Tag legt und ihnen vorwirft von ihrer Meinungsfreiheit aggressiv Gebrauch zu machen, wo er dies doch selbst mit seinem Eintrag getan hat. Nur weil der Autor ein Faible für die Kirche hat, heißt dass doch noch lange nicht, dass ich (und andere) das tolerieren muss. Im Gegenteil; ich (und andere) habe durchaus das Recht das zu kritisieren und anzugreifen, was ich als grundlegend falsch und amoralisch erachte.

Die Freiheit des Gewissens und der Ansichten bestreitet Miss Rand hierbei auch gar nicht - auf einem politischen Level; d.h. ein Objektivist wird niemals jemanden mit Gewalt zwingen eine bestimmte Weltanschauung anzunehmen oder nicht. Was jedoch das moralische Level angeht, so üben wir Intoleranz gegenüber Meinungen, die in unseren Augen irrational sind. Das mag dem Herrn Autor nicht gefallen, aber er wird sich damit abfinden müssen, denn auch Objektivisten haben das Recht ihren Standpunkt zu vertreten und sich nicht mit Menschen zu assoziieren, die ihnen zuwider sind.

Und im Übrigen gilt noch immer, dass Angriffe auf die Person kein Argument gegen mittels Logik aufgestellte Theoreme sind.

Montag, April 18, 2005

Kulturkampf in Berlin
Die geplante Einführung eines für alle Berliner Schüler verpflichtetenden Faches Werteunterricht hat heftige Reaktionen bei den Kirchen und den bürgerlichen Oppositionsparteien des Landes ausgelöst. Dabei geht es allerdings gar nicht darum, dass der staatliche finanzierte Religionsunterricht, d. h. die religiöse Unterweisung der Schüler in ihrer jeweiligen Religion, abgeschafft werden soll, wie die "kulturkämpferische" Rhetorik vermuten läßt: " Dieser staatlich finanzierte freiwillige Unterricht bleibe unangetastet weiter bestehen", sagte Michael Müller, der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Berliner SPD zum Religionsunterricht Selbst die katholische Tagespost muss einräumen, dass es keineswegs um eine Vertreibung des Religionsunterrichts aus den Schulen geht: "Konfessioneller Religionsunterricht wird vom Schuljahr 2006/07, wenn er überhaupt angeboten wird, nur noch am Nachmittag als Wahlfach erteilt." Für einen säkularen Staat wäre allerdings eben dies tatsächlich notwendig, nämlich die völlige Trennung von Religion und Staat, und somit auch die Abschaffung jedweder vom Staat finanzierten religiösen Unterweisung.
Wem gehört die Moral?
In einem schwer erträglichen Deutsch ist der Aufsatz "Wem gehört die Moral" des Philosophen Wolfgang Kersting verfaßt worden, der allerdings recht deutlich wird, wenn er beschreibt, dass es aus seiner Sicht keineswegs möglich, die Moral auf einem rationalen Eigeninteresse zu stützen: "Entweder sprechen wir die Sprache der Moral, entweder empfinden wir moralisch oder wir sprechen die Sprache des Interesses und achten auf unseren Vorteil."

Samstag, April 16, 2005

Die Krieger gegen den Westen und ihre Ideen
In ihrem Buch Okzidentalismus. Der Westen in den Augen seiner Feinde entdecken die Autoren Ian Buruma und Avishai Margalit an der deutsche Kultur- und Nationalgeschichte, dass sich dort das Phänomen des "Kriegs gegen den Westen" besonders gut zeigen läßt: "Mehr als jede andere europäische Nation war Deutschland Schlachtfeld und Ursprung dieser Idee." Und welche Personen diese Ideen nach Meinung von Buruma und Margalit in die Welt setzten, gibt Horst Domdey heute in DIE WELT wider: "Sie verweisen auf Herder, Fichte und die deutsche Romantik, auf Werner Sombart, Ernst Jünger und Moeller van den Bruck und auf arabische Übersetzer, die antiwestlich inspirierte Gemeinschaftsideologien in der islamischen Welt bekannt gemacht haben." Und welche Spuren Philosophen wie Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814) in den Köpfen der Deutschen hinterlassen haben, macht ein Auszug aus dem Tagebuch der Elfriede Jahn vom 15. April 1945 deutlich (DIE WELT vom 15. 4. 2005), die in den überall sichtbaren weißen Fahnen ein Zeichen der Erniedrigung sah und die an die folgende Worte von Fichte erinnerte: "Nichtswürdig ist die Nation, die nicht alles setzt an ihre Ehre." Die erwähnte Linie der philosophischen Romantik darf allerdings nicht verwechselt werden mit dem Romantizismus auf dem Feld der Literatur. Der Philosoph Leonard Peikoff nennt den philosophischen Romantizismus "die Fichte-Schelling-Schopenhauer-Linie des Mystizismus." Die literarerische Romantik folgte ganz anderen Prämissen.

Donnerstag, April 14, 2005

Ein Leben für die Freiheit
Gestern abend gab es einen wirklichen aufregenden Film in der ARD: Der Stich des Skorpion. Dieser Film erzählt die Geschichte von Wolfgang Welsch, der mehrere Jahre in der DDR im Gefängnis verbrachte, dort auch gefoltert wurde und schließlich von der Bundesrepublik freigekauft wurde. Im Westen angekommen, engagierte sich Welsch als Fluchthelfer, wie er es 1969 mit seinem Mithäftling Michael Gartenschläger besprochen hatte: "Wenn wir in den Westen kommen, werden wir nicht mit dem erlangten Wohlstand zufrieden sein - wir werden etwas gegen das System tun." Über sein Leben hat Wolfgang Welsch ein Buch geschrieben, das die Grundlage des genannten Filmes liefert: Ich war Staatsfreind Nr. 1.

Mittwoch, April 13, 2005

Geisteskrankheiten

Zahl psychischer Erkrankungen steigt
In einem aktuellen Artikel der Tageszeitung Die WELT findet sich die Mitteilung, dass die Zahl psychischer Erkrankungen in Deutschland angestiegen sei:

Von 1997 bis 2004 ging die Zahl der psychischen Erkrankungen demnach um 70 Prozent nach oben. Inzwischen geht fast jeder zehnte Krankheitstag darauf zurück. Besonders betroffen seien die 15- bis 34jährigen. In dieser Gruppe habe sich die Zahl der Fälle zum Teil sogar verdoppelt. [...]

Angststörungen und Depressionen sind dem Bericht zufolge die häufigsten psychischen Krankheiten in Deutschland.



In seinem Aufsatz Mental Health versus Mysticism and Self-Sacrifice schrieb Nathaniel Branden: „A mind is healthy to the extent that its method of functioning is such as to provide man with the control over reality that the support and furtherance of his life require.“
Augenscheinlich sind die derzeit vorherrschenden irrationalen, und darum amoralischen, Ethikdoktrinen dazu nicht in der Lage. Es wird Zeit, dass die Menschen in Deutschland die Lehren von Altruismus und Subjektivismus aufgeben, denn diese können ihnen nicht helfen. Nur der Objektivismus kann das, denn er ist die einzige Philosophie, die den wahren Zweck der Ethik erkannt hat: den Menschen mit einem Orientierungsrahmen zu versehen, der ihm dabei hilft seinen Prozess des Lebens in Gang zu halten. Und ein Leben, das sich den Erfordernissen der Realität anpasst, ist auch ein erfolgreiches Leben und darum - ein glückliches.
Ein Fanbrief von Mises an Rand
Robert Grözinger widmet sich auf seinem Blog dem bereits erwähnten Artikel von Bettina B. Greaves und geht auf den Brief ein, den Ludwig von Mises an Rand nach der Lektüre von Atlas Shrugged geschrieben hat:

Atlas sei "nicht lediglich ein Roman. Er ist auch – oder darf ich sagen, in erster Linie – eine überzeugende Analyse der Sünden, die unsere Gesellschaft plagen, eine begründete Zurückweisung der Ideologie unserer selbsternannten 'Intellektuellen' und eine erbarmungslose Demaskierung der Unehrlichkeit der von den Regierungen und den politischen Parteien angewandten Vorgehensweisen. Es ist eine vernichtende Entlarvung der 'moralischen Kannibalen', der 'Gigolos der Wissenschaft' und des 'akademischen Gelabers' der Schöpfer der 'anti-industriellen Revolution'. Sie haben den Mut, den Massen zu sagen, was ihnen kein Politiker gesagt hat: Ihr seid von geringem Wert und alle Zustandsverbesserungen, die Ihr einfach für selbstverständlich haltet, verdankt Ihr den Anstrengungen von Menschen, die besser sind als Ihr."

Dienstag, April 12, 2005

Rand among the Austrians

Ayn Rand among the Austrians?
In einem aktuellen Beitrag des Ludwig von Mises Institute, dem weltweit führenden libertären Think Tank, lotet Bettina B. Greaves Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Ayn Rands Objektivismus und dem Misesianischen Zweig der Österreichischen Schule der Nationalökonomie aus.

Bettina B. Greaves: To What Extent Was Rand a Misean?
Henry Hazlitt jetzt online!
Das Buch Economics in One Lesson des Ökonomen Henry Hazlitt, erstmalig 1946 erschienen, ist jetzt als PDF-Datei online verfügbar. In der Zeitschrift The Objectivist Newsletter vom Februar 1962 schrieb Robert Hessen über das Buch von Hazlitt: "Klar, voller Energie, logisch und absolut fesselnd - dieses Buch hat seinen Status als Klassiker der Freiheit wohlverdient."

Mittwoch, April 06, 2005

Eigentum an Grund und Boden

Eigentum an Grund und Boden
Da an einigen Stellen, wie derzeit erneut unter http://www.freiheitsforum.de, immer wieder die Diskussion um die Rechtmäßigkeit von Grundeigentum aufkommt, hier einige Anmerkungen dazu:

Zunächst, welche Rolle spielen denn Eigentumsrechte allgemein? Und weshalb brauchen wir sie?

Punkt ist, dass der Lebensunterhalt eines Menschen nicht vom Himmel fällt, d.h. der Mensch muss, um sein Leben zu erhalten, arbeiten. Er muss seinen Kopf und seine Muskeln einsetzen, um z.B. in den Landwirtschaft sein Feld zu beackern und vorauszuplanen, was er anbauen soll, wo er am besten was anbaut, wann die günstigsten Zeiten sind, wie er durch Düngung und Bewässerung den optimalen Ertrag erhält, wie er die Dinge einlagern soll, etc.

Der Mensch hat, mit Ayn Rand gesprochen, vor allem ein fundamentales Recht: Er hat das Recht zu leben, d.h. das Recht sich durch seine Arbeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wohlgemerkt, dies bedeutet nicht, dass andere ihn mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen hätten.

So ein Recht ist schön und gut, nutzt aber nichts ohne praktische Implementierung; und genau da kommen wir zu den Eigentumsrechten. Eigentumsrechte sind ein Konnexinstitut des Rechts zu leben - ohne selbige ist jenes wirkungslos. Das Eigentumsrecht besagt nicht, dass andere den Menschen mit Eigentum versorgen müssen, es besagt, dass die Früchte der Arbeit eines Menschen ihm gehören, und niemandem sonst. Sein Eigentum kann er konsumieren, eintauschen oder zerstören, wie er es für nötig erachtet. Wer versucht das Eigentumsrecht einzuschränken, wie die Staaten das gegenwärtig tun und schon immer getan haben, der negiert nicht nur das Eigentumsrecht, sondern implizit auch das Recht eines Menschen zu leben, da er seine Möglichkeit einschränkt, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Das Recht auf Eigentum an Grund und Boden folgt daher logisch daraus, dass ein Mensch den betreffenden Boden wirtschaftlich nutzt um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das kann auf vielerlei Art geschehen: Entweder durch Landwirtschaft, oder er baut eine Fabrik darauf, oder er vermietet darauf errichtete Ferienwohnung, Tourismus, Gastronomie, etc.

Wenn es das Recht auf Eigentum nicht gäbe, dann hätte niemand die Möglichkeit, andere daran zu hindern, das Stück Land, mit dem er seinen Lebensunterhalt verdient, unbeschränkt zu nutzen, d.h. parasitär von ihm und auf seine Kosten, d.h. zu Lasten seines Lebens, zu leben. Ohne das mit dem Eigentumsrecht verknüpfte Ausschlussrecht - wie könnte ich jemanden daran hindern sich nicht dauerhaft in meiner oben erwähnten Wohnung niederzulassen?

Ich könnte es nur durch rohe Gewalt.

Kurz zusammengefasst: Ohne das Recht auf Eigentum (inkl. Eigentum an Grund und Boden) ist es nicht möglich zu verhindern, dass eine Person das Recht zu leben einer anderen einschränkt oder ganz aufhebt.
Charles Murray über den Wohlfahrtsstaat und geistige Höchstleistungen
Ein sehr informativer Artikel (nur in der Druckausgabe) über den Sozialwissenschaftler Charles Murray befindet sich in der neuesten Ausgabe des ef-magazins. Überwiegend beschäftigt sich der Artikel sich mit Murrays Buch Losing Ground, allerdings wird am Schluss auch kurz sein neuestes Werk Human Human Accomplishment (siehe auch Bücherliste) vorgestellt. Zur Ergänzung des Artikel von Marcel Roele bietet sich die Lektüre eines Interviews mit Charles Murray an, das David Kelley vom TOC mit ihm geführt hat.

Sonntag, April 03, 2005

Der Papst ist tot

Eine Leitfigur für Unfreiheit ist tot
Ich wurde heute morgen förmlich erschlagen von den Zeitungsberichten. Man lobt den Papst in höchsten Tönen, vergißt aber völlig, daß er ein erklärter Gegner von

Abtreibung,
Globalisierung,
Homosexualität,
Individualismus,
Liberalismus und
Verhütung war.

Kurz, alle Werte, die in einer freien Gesellschaft zum Standard gehören sollten.
Der Papst und Ayn Rand
Ganz aktuell kommentiert Noumenalself zum Tod des Papstes: Johannes Paul II kannte sehr wenig von der amerikanischen Kultur, aber ein Buch kannte er doch: Atlas Shrugged.