Montag, April 18, 2005

Kulturkampf in Berlin
Die geplante Einführung eines für alle Berliner Schüler verpflichtetenden Faches Werteunterricht hat heftige Reaktionen bei den Kirchen und den bürgerlichen Oppositionsparteien des Landes ausgelöst. Dabei geht es allerdings gar nicht darum, dass der staatliche finanzierte Religionsunterricht, d. h. die religiöse Unterweisung der Schüler in ihrer jeweiligen Religion, abgeschafft werden soll, wie die "kulturkämpferische" Rhetorik vermuten läßt: " Dieser staatlich finanzierte freiwillige Unterricht bleibe unangetastet weiter bestehen", sagte Michael Müller, der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Berliner SPD zum Religionsunterricht Selbst die katholische Tagespost muss einräumen, dass es keineswegs um eine Vertreibung des Religionsunterrichts aus den Schulen geht: "Konfessioneller Religionsunterricht wird vom Schuljahr 2006/07, wenn er überhaupt angeboten wird, nur noch am Nachmittag als Wahlfach erteilt." Für einen säkularen Staat wäre allerdings eben dies tatsächlich notwendig, nämlich die völlige Trennung von Religion und Staat, und somit auch die Abschaffung jedweder vom Staat finanzierten religiösen Unterweisung.

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