Mittwoch, Juli 30, 2003

Warum Afrika so arm ist?
Die wirtschaftliche Entwicklung des afrikanischen Kontinents gibt von wenigen Ausnahmen abgesehen wenig Anlass zu Optimismus. Ungefähr zwei Drittel aller afrikanischen Länder verzeichnen stagnierende oder fallende Pro-Kopf-Einkommen im Vergleich zum Beginn der Unabhängigkeitsentwicklung Anfang der sechziger Jahre. Gigantische Wohlfahrtsstaaten und regulierte Arbeitsmärkte, wie sie in Europa anzutreffen sind, sind allerdings nicht die Ursache der Misere. In Afrika gibt es etwas weit Schlimmeres: Märkte ohne Kapitalismus. Wenn der Kapitalismus als ein System individueller Rechte beschrieben werden kann, dann mangelt es Afrika daran in herausragender Weise. Es gibt dort keine politischen Institutionen, die einen Kokon der Sicherheit um die Märkte legen. Die Autoren Stephen Haber, Douglass C. North (Nobelpreisträger) und Barry R. Weingast schreiben für frontpagemag.com:

"Für das effiziente Funktionieren der Märkte ist es erforderlich, dass es eine Organisation gibt, die Verträge und individuelle Rechte durchsetzt. Um glaubwürdig zu sein, muss die Organisation, die Vertrags- und Eigentumsrechte durchsetzt, die Macht haben, die Menschen zu zwingen, sich an ihre Entscheidungen zu halten. Dies impliziert notwendigerweise, dass die durchsetzende Instanz eine Regierung ist. Die Geschichte liefert keinen Fall eines gut entwickelten Marksystems, welches nicht eingebettet war in ein gut entwickeltes politisches System. Sogar unter der Apartheid prosperierte Südafrika -relativ zum Rest von Afrika-, wegen der Herrschafts des Rechts (wie ungenießbar und diskrimierend einige Gesetze auch waren."

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