Erzwungener Liberalismus?
Arnold Kling schreibt auf techcentralstation.com:
"Eigentlich stimme ich Neil Postman zu, der meint, dass Schulen sowohl die Schöpfungslehre als auch die Evolutionstheorie lehren sollten. Der Punkt ist, dass die Schüler lernen sollten, zu einer eigenen Meinung zu kommen. Aber ich glaube, dass die Eltern die Möglichkeiten haben sollten, ihre Kinder auf die Schulen zu schicken, die sie möchten. Dies schließt auch Schulen ein, die Prinzipien lehren, die konträr zum Liberalimus und zu amerikanischen Werten stehen."
Ich möchte der Auffassung von Postman nicht zustimmen. Ich möchte niemandem meine Werte aufzwingen, aber solange es staatliche Schulen gibt, werde ich nicht dafür kämpfen, dass dort die Schöpfungslehre, Astrologie oder Buddhismus gelehrt werden. (1) Es kann auch keine wie immer geartete Neutralität geben zwischen einer Position, die auf Beobachtung und Vernunft basiert und einer zweiten, die einem blinden Glauben folgt. In der Praxis wird es natürlich darauf hinauslaufen, dass die Lehrinhalte aus einer Mischung aus westlichen und anti-westlichen Ideen bestehen, weil die unterschiedlichen Wählergruppen vermittels der Politik versuchen, ihren Einfluss geltend zu machen. Ich muss dies hinnehmen, aber ich werde immer dafür kämpfen, dass staatliche Schulen so viel wie möglich an Inhalten in der Tradition der Aufklärung vermitteln. Das mag man als erzwungenen Liberalismus schelten, aber ich habe die Institution der staatliche Schule nicht geschaffen und solange nicht die Möglichkeit einer vollkommenen Privatisierung des Bildungswesens existiert, muss ich mich mit der Realität von staatlichen Schulen auseinandersetzen.
1) Nach einer Umfrage des Scientific American glauben 88 % aller Amerikaner an den sog. "Kreationismus" oder an eine Mischung aus Kreationismus und Evolutionstheorie.
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