Dienstag, Mai 20, 2003

Fiktionale Zeiten
Eine neue Website, www.revoketheoscar.com, fordert einen Widerruf des Oscar-Preises für den Film "Bowling for Columbine" von Michael Moore. Den Preis hatte dieses anti-amerikanische Epos in der Kategorie "Dokumentation" gewonnen. Die Website verweist auf zahlreiche Unrichtigkeiten und Verfälschungen in Michael Moores Film. So wurden zum Beispiel Ausschnitte aus zwei Reden von Charlton Heston, dem Präsidenten der Vereinigung der Schusswaffenbesitzer National Rifle Association, so zusammengefügt, dass sie wie eine durchgehende Stellungnahme wirken, mit einer deutlich anderen Bedeutung als im Original. Szenen, die zeigen sollen, wie "leicht" es ist, in Amerika eine Schusswaffe zu kaufen, wurden von Moore inszeniert. Auch der Titel des Films ist bereits eine Fälschung, denn die Schüler, die für das Massaker an der Columbine High School verantwortlich waren, nahmen am Tag des Verbrechens keineswegs an einem Bowling teil. Die Website fordert eine Rückgabe des Preises für Moore: "Die Akademie kann Propaganda auszeichnen, wenn es ihr gefällt. Sie kann Anti-Amerikanismus auszeichen, wenn es ihr gefällt. Aber ihre eigenen Regel legen fest, dass eine Fiktion nicht der 'beste Dokumentarfilm' sein kann." Moores neuestes Projekt trägt den Titel "911 degrees Fahrenheit", was ungefähr 488,33333... Grad Celsius entspricht. Kein sonderlich ansprechender Titel für den europäischen Markt. Es bleibt nur hoffen, dass Moore nicht in der Lage sein wird, sein Projekt zu Ende zu führen.

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