Dienstag, September 02, 2003

Noch ein deja vu
Charles V. Pena vom Cato Institute sieht keinen Grund für ein militärisches Vorgehen gegen den Iran:
"Das Fazit ist jedoch, dass der Iran, wie der Irak, keine direkte militärische Bedrohung für die USA darstellt, auch wenn er Massenvernichtungswaffen besitzen sollte. Und die terroristischen Gruppen, die der Iran unterstützt, sind anti-israelisch und zielen gegenwärtig nicht auf die USA.

Es wäre eine Dummheit, wenn die USA einen weiteren Krieg gegen eine moslemische Nation führen würden nach dem Krieg gegen Afghanisten und den Irak. Solch eine Aktion würde wahrscheinlich als Krieg gegen den Islam interpretiert werden vom Rest der moslemischen Welt."


Nicholas Provenzo vom Center for the Advancement of Capitalism will diesen Thesen nicht folgen:
"Die iranische Regierung stieß eine Fatwa gegen den britischen Schriftsteller Salma Rushdie aus, die zu seiner Ermordung aufrief aufgrund seines dem Islam gegenüber blasphemischen Buches Die Satanischen Verse , welches 1989 erschienen war. Diese Fatwa, eine Bedrohung des freien Austausches von Ideen - der Eckpfeiler der Westlichen Zivilisation - ist nie zurückgenommen worden.

Die Rushdie-Fatwa allein ist eine Rechtfertigung für einen Krieg gegen den Iran. Die Aussicht, dass dieselbe Macht, die glaubt, dass sie das Recht hat, einen Schriftsteller zu töten, den sie nicht mag, Nuklearwaffen entwickelt, sollte ein Grund sein für ein ernsthaftes Nachdenken. Und was ist, wenn der Islam einen Krieg gegen den Iran als einen Krieg gegen den Islam interpretiert? Die islamistischen Militanten haben keine Skrupel einen Krieg gegen uns zu führen. Doch sogar nach dem 11. September, so scheint es, haben die Menschen in den USA noch immer Skrupel, sich zu verteidigen."

Anmerkung: In einem Diskussionsbeitrag stellt ein Leser die Frage an Provenzo, ob er wirklich für Salman Rushdie in den Krieg ziehen wolle. Von dieser Frage einmal abgesehen, scheinen sich die beiden Autoren darin einig zu sein, dass das amerikanische Volk derzeit keinen weiteren Krieg wünscht, der eine -Provenzo- vermerkt dies mit Bedauern, der andere -Pena- mit Genugtuung.
Dies scheint aber auch nicht nötig zu sein, denn Millionen von Iranern wünschen sich einen Regimewechsel. Die amerikanische Regierung sollte bereit sein, diese Volksbewegung rückhaltlos zu unterstützen, was mir derzeit nicht der Fall zu sein scheint. So sieht es jedenfalls auch Michael Leeden: "Iran, Syrien und Saudi-Arabien organisieren, finanzieren und unterstützen den Terror-Krieg im Irak, aber anstatt die Freiheitskämpfer im Iran zu unterstützen, damit sie den globalen Hauptsponsor des Terrors stürzen können, flehen wir klagend die Mullahs an, dass sie uns einige Al-Kaida-Führer aushändigen, um weiter zu machen bei der Aufhebung der Sanktionen und der 'Normalisierung' der Beziehungen."

Das Capitalism Magazine präsentiert auf deathtotheocracy.com eine Reihe interessanter Aufsatz zum Thema "Freies Iran".

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