Mittwoch, Juni 04, 2003

Die Gründe des Irak-Krieges
In der Debatte um die angeblichen oder tatsächlichen Massenvernichtungswaffen des Irak wird ein Strohmann aufgebaut durch die zumindest implizite Behauptung, dass Saddams Massenvernichtungswaffen der einzige Grund des Krieges gewesen sein sollen. Tatsächlich sind diese Waffen nur ein Aspekt bei der Bewertung des Regimes im Irak gewesen und auch wenn keine oder nur geringe Mengen von Massenvernichtungswaffen gefunden würden, kann dies nichts an der moralischen Bewertung des Krieges ändern. James S. Robbins äußert sich auf nationalreview.com zu dem Thema und verweist auf die weiteren Kriegsgründe: "Sicherlich war dies das am meisten diskutierteste Thema. Aber war es der Grund. Nein, und niemand in der Regierung hat je gesagt, dass dies so wäre. Die Begründung für den Regimewechsel war breiter als dieses Thema. Der Stellvertretende Verteidigungsminister Wolfowitz hat drei fundamentale Anliegen hinsichtlich des Irak aufgezählt, nämlich Massenvernichtungswaffen, Verbindung zum Terrorismus und Verbrechen gegen das irakische Volk. Ich will ein weiteres Thema anführen: die Tatsache, dass Saddam ein internationaler Aggressor war. Von diesen vier Begründung sind die letzten beiden nicht kontrovers, weil sie völlig unumstritten waren. Tatsächlich führte ihre Unbestreitbarkeit dazu, dass Anti-Kriegs-Gruppen sie heruntergespielt haben, indem sie gewöhlich sagten, Saddam wäre zwar ein Schlächter, aber dies sei eine Aufgabe des irakischen Volkes, dagegen etwas zu tun, da es ihr Land sei und wir nicht das Recht hätten, uns in innere Angelegenheiten einzumischen. (..) Was die Bilanz von Saddam hinsichtlich von konventioneller internationaler Aggression angeht (gegen Iran, Kuwait und Israel), ist es wert zu erwähnen, dass die "Führung von Angriffskriegen" der Hauptanklagepunkt in Nürnberg war.
(...)
Das läßt die anderen beiden Begründungen für die Invasion übrig. Das Motiv der Massenvernichtungswaffen war und ist gültig - Saddam hat schließlich in der Vergangenheit chemische Waffen eingesetzt und hatte nach Nuklearwaffen gestrebt. Diese Aktivität war die Basis für die UN-Resolutionen, die eine irakische Abrüstung gefordert hatten, für die Waffeninspektionen und alle Ereignisse, die nachher passiert sind.
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Was ist mit den Verbindungen zum Terrorismus? (...) Saddam hatte die Mittel, Motive und Gelegenheiten sich mit dem globalen Terrorismus einzulassen. Wie Wolfowitz bemerkte: "Saddam Hussein war die einzige internationale Figur außer Osam bin Laden, die die Attacken des 11. Sept. gelobt hat." Weiterhin sollte man sich daran erinnern, dass in der frühen Phase der Debatte um eine Irak-Invasion die Massenvernichtungswaffen nicht das zentrale Thema war. Die ursprüngliche Antwort der Anti-Kriegs-Clique war, dass ein Angriff auf den Irak nur legitim wäre, wenn Saddam Hussein in irgendeiner Weise mit den Ereignissen des 11. Sept. in Zusamenhang gebracht werden könnte. Falls ein kooperatives Verhältnis dieser beiden Männer demonstriert werden kann, die beide einen nachhaltigen Hass auf die Vereinigten Staaten hatten, eine Neigung zu Gewalt, wird irgendjemand überrascht sein? Und wenn es Beweise gibt über die angeblichen Treffen zwischen Saddam und hochrangigen Mitglieder von al Kaida, wird sich irgendjemand darüber sorgen, wieviele chemische Sprengköpfe unentdeckt blieben?"

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