Dienstag, Mai 13, 2003

Keine Deckelung von Gehältern - Deckelung des Staates
Im Justizministerium wird darüber nachgedacht, die Gehälter von Managern durch ein Gesetz zu "deckeln." Die Ministerin erklärte, es läge noch kein fertiger Gesetzentwurf vor, man vertraue auf den Willen und die Einsicht der Wirtschaft, "sich selbst Regeln zu geben." Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen scheint in der Regierung die Neigung zu bestehen, sich durch das Anprangern von Sündenböcken ein wenig Luft zu verschaffen. Nein, wir brauchen keine Deckelung von in der Privatwirtschaft gezahlten Gehältern -dies ist allein Sache der betroffenen Unternehmen-, wir brauchen eine Deckelung des Staates auf seinen unbedingt notwendigen Kernbestand. Dies wäre Krisenbewältigung. Dies wäre eine radikale Reform. Die Idee, die Gehälter von Spitzenmanagern mit einem Deckel zu versehen, ist allerdings nicht spezifisch deutsch oder spezifisch "links". In Amerika macht sich auch der "Rechte" Pat Buchanan für "caps" bei Gehältern der Spitzenkräfte in der Wirtschaft stark. Durch den Gleichklang bei derartigen Forderungen bestätigen die Kollektivisten der "Linken" und der "Rechten" ihren grundsätzlichen Konsens.

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