Jack Bauer: Ein Mann aus Stahl
Unsere Politiker finden sicherlich keine Zeit sich eine Action-Serie in einem kleinen Privatsender anzusehen, denn wenn sie es täten, müßte man darauf rechnen, dass sie dieser Serie öffentliche Vorhaltungen machen würde, wie dies die kulturelle Linke tut ("Rambo für Intellektuelle"). Möglicherweise tun sie es aber doch, und fühlen sogar eine gewisse Affinität zu dem Hauptdarsteller dieser Serie, was sie der breiten Öffentlichkeit aber wohlweislich vorenthalten, denn dies wäre politisch unkorrekt, denn Jack Bauer -der Held dieser Serie- verhält sich so, dass Präsident Bush im Vergleich zu ihm so militant wie ein Schülerlotse wirkt. "Wenn ich mit Ihnen fertig bin, werden Sie nicht mehr wissen, wie sie heißen", herrscht er einen Verdächtigen an. Und es bleibt keineswegs bei Androhungen von Gewalt - er tut es auch wirklich. Dabei wirkt dieser Mann weder von der Optik noch seiner Sprache her wie ein "Rambo". Es dürfte bisher noch keine Serie mit einem Vertreter des Rechtsstaates in der Hauptrolle gegeben haben, wo der Protagonist eine derartig höfliche Sprache an der Tag legt. "Danke" und "bitte" kommen in einer derartigen Regelmäßigkeit vor, dass man wirklich den Eindruck haben muss, einen ausgesprochen zivilisierten Menchen vor sich zu haben. An ihm ist nichts Neurotisches, Obszönes oder Derbes, wie es ansonsten so üblich geworden ist bei den Vertretern des Rechtes auf unseren Bildschirmen. Und er auch keineswegs ein Muskelprotz, wie ihn der neue James-Bond-Darsteller so brilliant verkörpert. Seine Höflichkeit ist allerdings ausgesprochen selektiv. Die Bösen verdienen sie nicht und sie bekommen sie auch nicht. Ein wirkt wie ein Mann aus Stahl - weil seine Prinzipien unerschütterlich sind. Wie ein Kontrastprogramm wirkt dagegen der amerikanische Präsident Logan - ewig schwankend und immer gerade der Meinung des Beraters zugeneigt, den er gerade zuletzt gesprochen hat.
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