Mittwoch, März 10, 2004

Die Libertarian Party auf der Suche nach einem Präsidentschaftskandidaten
Bei den kommenden Präsidentschaftswahlen in den USA werden nicht nur die Kandidaten Bush und Kerry zur Auswahl stehen, sondern in den meisten Bundesstaaten dürfte auch der Kandidat der kleinen Libertarian Party zur Wahl zugelassen werden. Wer dies sein wird, ist allerdings noch offen.
Wie die Libertarian Party (LP) der USA bekanntgibt, hat Gary Nolan die Vorwahl in Kalifornien deutlich mit 58,8 % der Stimmen gewonnen. Auf Platz 2 kam der Hollywood-Produzent Aaron Russo. Dies war die erste Vorwahl, an der Russo teilnahm. Nolan war 1999 in die Libertarian Party eingetreten, nachdem er die Republikanische Partei verlassen hatte. Gary Nolan gilt als Amerikas "Voice of Liberty" durch seine landesweit ausgestrahlten Radiosendungen. Die Libertarian Party der USA wurde vor 32 Jahren gegründet und hat seitdem ein deutliches Nachlassen des Einflusses von Objektivisten zu verzeichnen. Der Gründer der Partei, David F. Nolan, schätzte im einem Interview im Dezember 2002, dass noch ungefähr 10 % der Mitglieder Objektivisten wären - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den siebziger Jahren, wo laut Nolan ungefähr ein Drittel der Mitglieder Objektivisten gewesen sein sollen. Insbesondere das Ayn Rand Institute bewertet die LP äußerst negativ, wenn die Partei überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Luke Setzer nennt das Verhältnis zwischen Libertarians und Objektivisten "feindlich". In der Libertarian Party News hatte kürzlich noch ein Leser Ayn Rand vorgeworfen, sie habe eine "seelenlose" Philosophie vertreten. Umgekehrt wird den Libertarians von objektivistischer Seite immer wieder Anarchismus oder gar Nihilismus vorgeworfen. Von einem "feindschaftlichen" Verhältnis kann man aber sicher nur beim Ayn Rand Institute sprechen, nicht bei Objektivisten im Umfeld des Objectivist Centers (TOC) oder ungebundenen Objektivisten. Selbst wenn man den Vorwürfen des Ayn Rand Institute so nicht zustimmen möchte, fällt doch der Subjektivismus in der Programmatik und den Kampagnen der LP auf, was den durchschnittlichen Wähler sofort zu der Annahme verleitet, dass hier Drogensucht, Orgien und sonstige destruktive Verhaltensweisen toleriert oder gar propagiert werden sollen.

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