Sonntag, August 13, 2006

Religion als Subjektivismus
Unter den verdächtigen Attentätern in Großbritannien befinden sich auch Personen, die erst vor kurzem zum Islam konvertiert sind. Häufig läßt sich bei solchen Menschen ein oberflächlich betrachtet radikaler Wandel vom enthemmten Subjektivisten mit einer Neigung zu Drogen und Alkohol zum sittsam, höflich auftretenden Gläubigen feststellen. Es wäre allerdings verhängnisvoll, wenn man annehmen wollte, diese Menschen wäre nun "vernünftig" geworden. Vernunft ist nicht das, was sie gesucht und gefunden haben. Unter der Fassade dieses religiös "geläuterten" Menschen ist fundamental weniger passiert, als man annehmen sollte. Fakten und Logik stehen nach wie vor nicht im Mittelpunkt ihres Denkes. Als Subjektivisten folgten sie ihren eigenen Gefühlen und Launen. Im einem letzten Akt der Launenhaftigkeit entschließen sie sich dann, von nun an nicht mehr ihren eigenen Launen zu folgen, sondern den Launen anderer: religiöser Autoritäten. Sie "fühlen", dass die Wahrheit dort zu finden ist. Aus dem Kleinkriminellen, der für seinen Drogenkonsum Einbrüche verübt, wird ein potenzieller Massenmörder, der für auf ihn wartende Jungfrauen im Jenseits Flugzeuge mitsamt sich selbst in die Luft sprengen möchte. Der "amerikanische Taliban" John Walk Lindh entsprach diesem Muster. DIE WELT berichtet über einen anderen von diesen "Geläuterten" -Don Stewart-Whyte-, der gerade in London verhaftet worden ist: "Stewart-Whyte verrät das klassische Profil des zu zum Islam 'Erweckten', der sich von einem Leben mit Drogen und Alkohol zur reinen Lehre bekehrt, sich einen Bart wachsen lässt, sich kulturell passend in weiße Gewänder kleidet und wie ein 'anständiger Junge', so ein anständiger Junge, zu leben beginnt." Craig Biddle erläutert in seinem Buch "Loving Life", warum dieser Schritt nicht so groß, wie man meinen könnte: "Religion ist eine Doktrin, die nicht auf Fakten basiert, sondern auf Gefühlen. Somit ist Religion, trotz entgegengesetzter Behauptungen, eine Form von Subjektivismus."

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