Dienstag, August 08, 2006

Grüne ohne moralischen Kompass
Claudia Roth von den Grünen hat den Nahen Osten besucht und gab der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung einen Stimmungsbericht von ihren Eindrücken und Vorschlägen, die leider nur zu deutlich zeigen, wie widersprüchlich solche Politiker wie Claudia Roth denken, die abstrakt zwar von Selbstverteidigung sprechen, aber alle konkreten Anstrengungen, die diese Selbstverteidigung bedeuten, in Frage stellen:

Wenn in Haifa Raketen einschlagen, ist das ein Angriff auf Israel, aber die Reaktion Israels ist nicht mehr verhältnismäßig. Man muss die Hisbollah bekämpfen, aber die Logik des Krieges gegen ein ganzes Land wird scheitern, das ist der falsche Weg. Die Hisbollah muss unbedingt entwaffnet werden, aber jetzt muss es vor allem den Waffenstillstand geben. Das Wohl der Zivilbevölkerung muss oberste Priorität haben.


Frau Roth behauptet, dass Israels Reaktion nicht verhältnismäßig ist, aber sie sagt nicht, warum ein angegriffenes Land überhaupt "verhältnismäßig" antworten muss. Käme es nicht darauf an, alles zu tun, um die Aggression zu beenden, egal wie verhältnismäßig oder unverhältnismäßig die eingesetzten Mittel auch sein mögen. Die Hisbollah solle bekämpft werden, aber nicht ein ganzes Land wie der Libanon. Aber ist es Iraels Schuld, dass die Hisbollah ein ganzes Land in ihren Griff bekommen hat, dass die libanesische Regierung nichts getan hat, um diese Terrortruppe zu entwaffnen, dass die Zivilbevölkerung aktiv oder passiv den Kampf der Hisbollah unterstützt? Die Maßstäbe von Frau Roth auf den 2. Weltkrieg angewendet, hätten dazu geführt, dass die Westmächte in der Praxis gar nicht hätten kämpfen können, da "das Wohl der Zivilbevölkerung oberste Priorität" gewesen wäre, mit der Folge, dass keine Bomben hätten geworfen werden dürfen, sondern Essenspakete. Politiker wie Claudia Roth können es sich leisten, widersprüchlich zu denken, aber die Realität ist nicht widersprüchlich und Selbstverteidigung ist Selbstverteidigung.

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