Montag, Juli 12, 2004

Libertäre Plattform vor der Gründung
Verschiedene Personen um die Zeitschrift ef-magazin planen die Gründung einer Libertären Plattform (LP) innerhalb der FDP und der Jungen Liberalen. Nach dem Scheitern des Parteiprojektes Die Freien soll damit erneut ein Versuch unternommen werden, auf der parteipolitischen Ebene eine Struktur radikalliberaler Kräfte zu organisieren. Da ich selbst nicht Mitglied der FDP bin und auch nicht werden möchte, stellt sich die Frage einer Beteiligung an der LP für mich auch nicht. Was Befürchtungen hinsichtlich der außenpolitischen Orientierung dieser parteiinternen Gruppierung angeht, teile ich diese. Ich befürchte in der Tat die Propagierung von Pazifismus und Nicht-Interventionismus als den zentralen Leitlinien der Außenpolitik. Dies wäre in Vergleich zu der offiziellen außenpolitischen Linie der FDP eine erhebliche Verschlechterung. Auch sehe ich nicht, dass die Gruppierung einen robusten Rechsstaat zur Verteidigung der Individualrechte vertreten könnte. Grundsätzlich halte es für problematisch durch parteipolitische Aktivitäten einen kulturellen Wandel befördern zu wollen. Die Politik folgt der Kultur, nicht umgekehrt. Wie ich schon auf diesem Blog mehrfach geschrieben hatte, gründen sich die politischen Ansichten eines Menschen auf tiefer liegende ethische oder philosphische Überzeugungen, die bei der Bewertung politischer Positionen und Parteien immer wieder die Oberhand gewinnen. Rationale Menschen sollten sich auf ihr eigenes Leben konzentrieren und wenn sich dann noch Zeit und Lust haben, möglicherweise versuchen, zu einem allgemeinen kulturellen Wandel beizutragen. "Die wirkliche Schlacht, die gewonnen werden muss", schreibt Stephen Speicher, "ist der intellektuelle Kampf im akademischen Bereich, und was wir brauchen, ist eine kleine, aber entschlossene Minderheit, ihn zu gewinnen."

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