Dienstag, Mai 11, 2004

Der Weg zu einem Atlas Institute Europe
Wie ich bereits im Rahmen meines Berichts vom Rand-Seminar in Gummersbach gemeldet hatte, bestehen Überlegungen, ein objektivistisches Institut auf europäischer Ebene zu gründen. Wie Andreas W. Tauber jetzt in einem Rundbrief an Interessenten mitteilt, schwebt ihm der Name Atlas Institute Europe für diese Institution vor. Die Basis für dieses Institut soll die Philosophie von Ayn Rand sein, nicht ihre Persönlichkeit. Die Namensgebung solle auch "Konflikte" mit bereits bestehenden Institutionen vermeiden helfen. Wenn Ayn Rands Philosophie die Basis der Organisation bilden soll, dann ist es allerdings erstaunlich, dass der Name "objektivistisch" vermieden wird, denn Rand gab ihrer Philosophie bekanntermaßen den Namen "Objektivismus". "Konflikte" könnte es allenfalls geben, wenn bestimmte Rechte verletzt werden, die sich aus dem Umstand ergeben könnten, dass "Ayn Rand" als "Trademark" eingetragen ist. Dies wäre in der Tat zu prüfen. Ansonsten bestehen für mich keine inhaltlichen Gründe auf die Bezeichnung "objektivistisch" oder die Namensverwendung zu verzichten. Die Bezeichnung Atlas Institute Europe könnte allerdings auch Ausdruck einer bestimmten Ehrlichkeit darstellen, wenn geplant ist, die Pfade des Objektivismus zu verlassen und nur irgendeine liberale oder "libertäre" Organisation zu gründen. Dies wäre dann in der Tat konsequent. Als Arbeitssprache der Organisation wird Englisch vorgeschlagen. Ein Interessent bezeichnet diesen Vorschlag sogar als "logisch". Englisch wäre in der Tat sinnvoll, wenn die zukünftige Vereinigung Personen von Italien bis Finnland umfassen würde. Die sehe ich zur Zeit allerdings noch nicht. Ohne die Mitgliederstruktur zu kennen, gibt es keinen Grund, bereits jetzt die Sprache festlegen zu wollen. Allerdings bleibt zu fragen, welchen Sinn noch eine weitere englischsprachige Organisation im Bereich des Objektivismus haben kann. Für Deutschland wäre zur Verbreitung der Philosophie eine deutschsprachige Organisation von erheblichem Vorteil. Aber abgesehen von der Sprache, besteht natürlich die Aufgabe einer inhaltlichen Ausgestaltung. Dem Ayn Rand Institute wird zwar nur in Bezug auf die Persönlichkeit von Rand ein "kultistisches" Verhalten vorgeworfen, aber dies wäre nicht so entscheidend, wenn sich die Organisation im Rahmen des Objektivismus, der von Ayn Rand entworfenen Philosophie, bewegen würde. Dies ist die entscheidende Frage, und ich möchte sie zugunsten der ARI positiv beantworten. Die Frage ist also: Soll nur das angeblich kultistische Verhalten des ARI gegenüber der Persönlichkeit Ayn Rand verworfen werden oder geht es um die philosophische Ausrichtung des Instituts?

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