Montag, April 05, 2004

Tod durch Ökologismus
Robert James Bidinotto diskutiert in dem Artikel Death by Environmentalism in der objektivistischen Zeitschrift Navigator die tödlichen Konsequenzen der ökologischen Weltsicht, die der unberührten Natur einen intrinsischen Wert zuschreibt. Bidinotto sieht den wahren Gegner nicht in den gewaltätigen Figuren vom Rand der Umweltbewegung, sondern in den vornehmen, gut gekleideten Anwälten, Aktivisten und Bürokraten, die in den piekfeinen Büros der großen Umweltgruppen und Regierungsbehörden arbeiten. Anhand von vier Beispielen beschreibt Bidinotto die Effekte der Öko-Aktivisten auf das menschliche Leben:

1. Tod in der Hitzewelle. Während der sommerlichen Hitzwelle im Jahr 2003 starben in Frankreich ungefähr 15 000 Menschen, vor allem ältere oder geschwächte Personen, an den Folgen der Hitze. Bei vergleichbaren Temperaturen sind in amerikanischen Städte keine derartigen Folgen feststellbar. Dies geht vor allem auf die in Amerika weit verbreiteten Klimaanlagen zurück, die in Frankreich eher selten anzutreffen sind. Grund dafür sind die von den Umweltschützern gewünschten hohen Energiekosten, die die Nachfrage nach Energie zurückdrängen. Um sich gegen die rein hypothetischen Risiken eines möglichen zukünftigen globalen Temperaturanstiegs zu wappnen, verhängen die Grünen hohe Energiesteuern, die verhindern, dass sich die am meisten gefährdesten Bürgern gegen die vorhersehbaren und verhinderbaren Auswirkungen einer Hitzewelle schützen können.

2. Tod durch Kleinwagen. Die in Amerika bei den Konsumenten sehr beliebten Geländewagen, die Sport Utility Vehicles (SUV), werden von Umweltschützern aufgrund ihres höheren Benzinverbrauchs besonders stark attackiert. Durch staatliche Regulierungen, den CAFE-Standards (Corporate Average Fuel Economy Ratings), wird der Automobilindustrie eine bestimmte minimale Meilenzahl pro Gallone Benzin vorgeschrieben. Dies kommt einem Tausch zwischen gespartem Energie und geretteten Menschenleben gleich. Schwerere und größere Autos sind sicherer als die von dem Umweltschützern präferierten Kleinwagen. Um den staatlichen Regulierungen zu entsprechen, wird die Automobilindustrie gezwungen, die Autos kleiner und leichter zu machen. Eine Studie von Wissenschaftlern der Harvard Universität und der Brookings Institution schätzen, dass die CAFE-Regulierungen 2 200 bis 3 9000 zusätzliche Tote im Jahr in den USA bedeuten. Die National Acadmey of Sciences schreibt den staatlichen Regulierungen zwischen 1 200 und 2 600 Tote im Jahr zu, zusätzlich die zehnfache Zahl von Schwerverletzten. Der Präsidentschaftskandidat der Grünen Partei der USA, Ralph Nader, hatte während des Präsidentschaftswahlkampf im Oktober 2000 eine erhebliche Verschärfung der CAFE-Standards angekündigt, obwohl ihm durchaus bekannt ist, dass größere und schwere Autos sicherer sind als kleinere und leichtere.

3. Tod durch DDT-Verbot. 1962 rief Rachel Carsons Buch Silent Spring die moderne Umweltbewegung hervor. 1972 hatte das Buch seine Wirkung getan: Die Chemikalie DDT wurde in den USA verboten. DDT hatte bis dahin gute Dienste im Kampf gegen durch Insekten übertragene Krankheiten geleistet. In Indien fiel die Zahl der Toten von 1 Millionen pro Jahr auf weniger als 50 000 Malariafällen im Jahr 1961. Obwohl einige Stechmücken eine Resistenz entwickelten, wirkte DDT immer noch abstoßend und trieb die Moskitos aus den Häusern, bevor sie Menschen stechen konnten. Das US-Verbot wirkte als Speerspitze eines weltweites Angriff auf DDT. 1962 hatte Rachel Carson behauptet, dass das Rotkehlchen "am Rand des Aussterbens" durch die Verwendung von DDT stünde. Rotkehlchen gibt es immer noch, allerdings sind die Millionen von Menschen nicht mehr da, die, voraussehbar, durch das internationale Verbot von DDT der Malaria zum Opfer gefallen sind. Paul Driessen schreibt in seime Buch Eco-Imperalism, dass seit dem Verbot von DDT in den USA über 50 Millionen Menschen weltweit an der gefürchteten Malaria gestorben wären. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es wenigstens 300 Millionen akute Fälle von Malaria jedes Jahr weltweit, die zu mehr als einer Millionen Tote führen. Andere Schätzungen sprechen von 500 bis 900 Millionen jährlichen Infektionen und 2,7 Millionen Toten. Obwohl das Schauspiel des Massensterbens und seine Ursachen den Wissenschaftlichern, Ärzten, Politikern und Umweltschützern bekannt ist, kämpft die Umweltbewegung für eine Aufrecherhaltung des DDT-Verbots und seine Ausdehnung auf Ländern, die dieses Verbot noch nicht implementiert haben.

3. Tod durch Nahrungsentzug. Robert Bidinotto schreibt, dass nirgendwo die anti-humanen Motive der Umweltbewegung deutlicher werden als bei ihrem Krieg gegen unser grundlegendes Bedürfnis nach Nahrung. Mit dem Begriff "Frankenfood" versucht die Umweltbewegung den Anbau von genetisch veränderte Nahrungsmitteln zu verhindern. Obwohl auf Testflächen nachweisbar und dramtatisch die Erträge erhöht werden konnten, ohne den Einsatz von zusätzlichen Chemikalien, also eigentlich ein Traum für alle Umweltschützer, lehnen sie den Einsatz von gentechnisch veränderterm Saatgut als ein "gefährliches globales Experiment" ab, welches ein unakzeptables Risiko für die "Ökosysteme" darstelle. Ihre ultimative Waffe stellt dabei das Vorsorgeprinzip dar. Danach dürfen neue Technologien nur dann erlaubt werden, wenn es bewiesen ist, dass sie keine negativen Konsequenzen haben. Das stellt die Anwendung des Grundsatzes "Schuldig bis zum Beweis der Unschuld" dar. Keine neue Maschine, kein Transportmittel, kein Medikament, kein Kommunikationsmittel, keine Energiequelle, keine Innovation irgendwelcher Art hätte jemals dieses Kriterium erfüllen können.

"Ist dies Idealismus?", fragt Robert Bidinotto und gibt selbst die Antwort.


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