Donnerstag, April 08, 2004

Der Kampf gegen den Terrorismus und das Prinzip der Prävention
Walter Williams setzt sich in capitalismmagazine.com mit der Behauptung auseinander, Präsident Bush habe dem Kampf gegen Saddam Hussein eine höhere Priorität gehabt als dem Kampf gegen Al Kaida: "Dies ist glaubhaft, wenn man uns glauben machen kann, dass unsere Streitkräfte den Irak angegriffen hätten vor dem Angriff auf Afghanistan. Aber angenommen, Bush hätte so etwas wie eine militärische Aktion gegen Al Kaida und die Taliban vor dem 11. September unternommen. Ich wette, es hätte das gleiche Protestgeheul von den Vereinten Nationen, von Frankreich, Deutschland und den Demokraten gegeben wie vor der Invasion gegen den Irak. Der Kampf gegen den Terrorismus, ebenso wie der Kampf der Diktatoren, erfordert eine Politik der Prävention. Während der dreißiger Jahre hätte es einen präventiven Schlag gegen Nazi-Deutschland geben sollen. Wenn Großbritannien und Frankreich den Mut gehabt hätten, dies zu tun, hätten 60 Millionen Menschenleben gerettet werden können."

Es gibt nicht nur Amerikaner wie Walter Williams, die dies so sehen, sondern selbstverständlich auch Deutsche.
Hans-Olaf Henkel stellte im vergangenen Jahr im Fernsehen die berechtigte Frage, wieviel Leid uns wohl erspart geblieben wäre, wenn es 1938 einen Präsidenten Bush gegeben hätte. Weiter muss man fragen, wieviel Leid uns erspart geblieben wäre, wenn das deutsche Bürgertum 1932 den Mut gehabt hätte, einen Bürgerkrieg zur Vernichtung der kollektivistischen Feinde der Freiheit in Deutschland auszulösen, selbstverständlich auch mit der Macht des Staates. Dieser Bürgerkrieg ist bekanntlich ausgeblieben, mit katastrophalen Folgen. Das deutsche Bürgertum hatte weniger Angst vor Hitler als vor einem Bürgerkrieg. So feige wie das deutsche Bürgertum waren auch die Regierungen der westlichen Länder, was Ausdruck in der Politik der Beschwichtigung gegenüber Hitler fand. In seinem Buch "Macht und Ohnmacht" (siehe Bücherliste) zitiert Robert Kagan Joseph Goebbels, der 1940 verwundert auf die vergangenen 20 Jahre der europäischen Diplomatie zurückblickt: "1933 hätte ein französischer Ministerpräsident sagen müssen (und wäre ich französischer Ministerpräsident gewesen, ich hätte es gesagt): Der Mann ist Reichskanzler geworden, der das Buch 'Mein Kampf' geschrieben hat, in dem das und das steht. Der Mann kann nicht in unserer Nachbarschaft geduldet werden. Entweder er verschwindet, oder wir marschieren. Das wäre durchaus logisch gewesen. Man hat darauf verzichtet. Man hat uns gelassen, man hat uns durch die Risikozone ungehindert durchgehen lassen, und wir konnten alle gefährlichen Klippen umschiffen, und als wir fertig waren, gut gerüstet, besser als sie, fingen sie den Krieg an."

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