In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift eigentümlich frei veröffentlicht Naomi Braun-Ferenczi ihren Aufsatz Arno Breker und Ayn Rand: Kann den Lebenskraft Sünde sein?. Die Autorin suggeriert in diesem Aufsatz eine Nähe von Breker und Rand, die so nicht behauptet werden kann. Die einschlägige Passage lautet:
Was die Autorin nur implizit sagt, wird an anderer Stelle offen ausgesprochen (hier Chris Miller auf seinem Blog):
Wie die eifrei-Autorin sehr richtig bemerkt, vertrat Rand auf dem Feld der Ästhetik einen "romantischen Realismus". Dies ist eine Kunstbewegung des 19. Jahrhunderts, wohingegen Breker sich an der griechischen Antike orientierte. Es gibt vermutlich keine öffentliche Stellungnahme von Rand über Breker -mir ist keine bekannt und Frau Braun-Ferenczi nennt auch keine-, allerdings äußerte sich Rand, wie in dem Buch Ayn Rand Answers nachzulesen ist, durchaus distanziert zur Kunst des klassischen Griechenlands.
Auch die zutiefst antisozialistische Prophetin des Individualismus, Ayn Rand, pflegte mit ihrem Kunstkonzept des „romantischen Realismus“ die Vorstellung, dass ein schöner Geist sich in einem schönen Körper am wohlsten fühle. Die „Guten“ in ihren Romanen sind nicht hässlich, sondern weisen wie der edle Guerillero Ragnar Danneskjöld „die auffallende Schönheit physischer Vollkommenheit“ sowie die „harten, stolzen Züge, den spöttischen Mund eines Wikingerstandbildes“ auf. Und da Ayn Rand keinen Sinn darin sah, das Hässliche zur ästhetischen Leitkultur zu machen, lässt sie unter anderem den Stahl-Unternehmer Hank Rearden die Niedertracht sehen, „die das Unvermögen für eine Tugend hält und die Lebenskraft als Sünde verdammt.“ Der Randsche „ideal man“ ist ein heroisches Wesen und soll seine Mitmenschen dazu anleiten, den Helden in sich zu entdecken, gerade um dem Totalitarismus Widerstand leisten zu können. Das Heldenhafte aufgrund seines propagandistischen Missbrauchs in der Geschichte zu verachten und es durch das Schwache und Elende als künstlerisches Maß zu ersetzen, würde also bedeuten, den Nazi mit dem Beelzebub auszutreiben.
Was die Autorin nur implizit sagt, wird an anderer Stelle offen ausgesprochen (hier Chris Miller auf seinem Blog):
I don't like Arno Breker's males because they feel like steroid crazed adolescents who have grown big bodies but little minds -- and are likely to be found in bath houses slapping towels at each others behinds. They've never matured into adult self awareness -- what they see is what there is -- the perfect devotional statuary for Ayn Rand objectivists. And I don't like his female figures because they seem empty --souless -- sexless.
Wie die eifrei-Autorin sehr richtig bemerkt, vertrat Rand auf dem Feld der Ästhetik einen "romantischen Realismus". Dies ist eine Kunstbewegung des 19. Jahrhunderts, wohingegen Breker sich an der griechischen Antike orientierte. Es gibt vermutlich keine öffentliche Stellungnahme von Rand über Breker -mir ist keine bekannt und Frau Braun-Ferenczi nennt auch keine-, allerdings äußerte sich Rand, wie in dem Buch Ayn Rand Answers nachzulesen ist, durchaus distanziert zur Kunst des klassischen Griechenlands.
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