Montag, August 28, 2006

Ein Bestseller, der auch gelesen wurde
In Deutschland hört man immer die Auffassung in den Medien, dass Hitlers Mein Kampf zwar in der Weimarer Republik und danach in Nazi-Deutschland weite Verbreitung fand, aber doch nicht gelesen wurde. Spiegel Online kann über den angeblich ungelesenen Bestseller allerdings etwas ganz anderes berichten:

Zu einem ganz anderen Ergebnis kommt nun der österreichische Historiker Othmar Plöckinger, der die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Buches detailliert untersucht hat. Systematisch legt Plöckinger dar, wie Hitler selbst den Mythos des Schinkens als "Bibel" seiner Bewegung betrieben hatte und welche große Resonanz "Mein Kampf" in Feuilletons, Parteien, Kirchen und Gewerkschaften Ende der zwanziger Jahre bis 1933 fand. Sein Fazit: Dass die Deutschen den Inhalt des Wälzers nicht kannten, sei eine der "hartnäckigsten Verallgemeinerungen und Fehleinschätzungen zur Geschichte des Nationalsozialismus".

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