Samstag, Mai 22, 2004

Linke Idiotie in Cannes
Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet über den Film "Die fetten Jahre sind vorbei" von Hans Weingartner, der bei den Filmfestspielen in Cannes für "echte Lacher und Beifall beim Publikum" sorgte. Die begeisterte Reaktion des Publikums -es gab über zehn Minuten stehende Ovationen-, ebenso die überschwängliche Aufnahme von Michael Moore in Cannes, dürfte mehr über die Kultur in Europa aussagen als einzelne, Gefangene misshandelnde Soldaten über die Kultur der USA aussagen. Das Publikum feiert einen Film, in dem es selbst verhöhnt wird.

Die Mitteldeutsche Zeitung faßt die Geschichte, die der Film erzählt, folgendermaßen zusammen:

"Jule, Jan und Peter, drei Berliner Twens voll aufgestauter Wut über Globalisierung und Wohlstandsgefälle, nennen sich 'Die Erziehungsberechtigten' und brechen als Spaßguerilla in die Wohnungen der Reichen ein. Dort stehlen sie aber nichts, sondern verrücken nur die Möbel und hinterlassen mahnende Texte: "Sie haben zu viel Geld". Als sie aber einen Manager entführen, wissen sie nicht, was mit ihm zu tun ist. Es mündet alles in Versöhnung. Der Film hat das Zeug zur absurden Komödie, ist in entscheidenden Momenten aber versöhnlich und moralisierend, statt konfliktfreudig und moralisch."

Die Kölnische Rundschau schreibt über die Motivation des Regisseurs:

Wie Moore sieht sich Weingartner, Absolvent der Kölner Kunsthochschule für Medien, als politischer Regisseur: "Die junge Generation braucht revolutionäre Energien." Die Zeit der Revolte gegen die Herrschaft des Geldes sei gekommen: "Wo aber ist die Energie der Jungen?"


Das Fatale an an derartigen jungen "Idealisten", wie sie uns Hans Weingartner präsentiert ist, dass sie ihre Gedankensysteme in großem Maßstab an verschiedenen Orten der Welt bereits realisieren konnten. Ed Hughins' vom Objectivist Center (TOC) gibt Regisseur Weingartner nicht unberechtigt den Ratschlag, doch nach Kuba zu gehen und dort seine Fähigkeiten als Neuro-Chirurg, was dieser nämlich auch noch gelernt hat, in den Dienst der "Sache" zu stellen. Kuba ist die Verwirklichung des altruistischen Prinzips, des Opfers für andere. Amerika, auf der anderen Seite, ist das Land des Geldes, wie Francisco d'Anconia in Ayn Rands Atlas Shrugged sagt. Philosophisch ausgedrückt bedeutet dies, dass es das Land der Vernunft, der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Produktion und der Leistung ist. Diese Werte stehen zur Disposition, wenn ehrlich verdientes Geld unter Beschuß gerät. Die "Spassguerilla" aus "Die fetten Jahre ...", die "Erziehungsberechtigten", wie sie sich nennen, wollen die Reichen nicht direkt im Stil eines Robin Hood ausrauben, sondern sie einfach "überzeugen", dass Egoismus und seine Früchte schlecht sind. Die stehenden Ovationen der Zuschauer in Cannes beweisen, dass sie damit offenbar offene Türen einrennen bei denen, die es eigentlich besser wissen müßten.

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