Samstag, Oktober 02, 2004

Kyoto-Zeitungsente ?
"Russlands Regierung hat gestern das Kioto-Protokoll gebilligt.", so die FT Deutschland. Damit wäre es erreicht, dass es von Industrienationen unterstützt wird, die für 55% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, und es kann damit in Kraft treten.

Heute liest man dann in einem Artikel von Christopher C. Horner auf Tech Central Station, solche Meldungen habe es schon früher des öfteren gegeben. Russland lasse sich derartige Zusagen mit Zugeständnissen seitens der Europäischen Union bezahlen. Und ob dann letztendlich überhaupt unterzeichnet werde, sei noch fraglich.

Dazu wird noch Andrei Illarionov zitiert, der ökonomische Chefberater von Präsident Putin, der die Energiebeschränkungen aus dem Kyoto-Protokoll mit ökonomischer Kriegsführung gegen Russland verglichen habe. "Es ist eine Geste gegenüber der Europäischen Union, nichts weiter."

"Keiner der russischen Funktionäre denkt, das Protokoll sei gut für Russland. Keiner sieht irgendeinen Sinn in der ökonomischen Beschaffenheit dieses Dokuments. Keiner sieht irgendeine wissenschaftliche Relevanz in diesem Dokument. Keiner sieht irgendwelche Vorteile für Russland in diesem Dokument. Es ist nur reine Politik."

Es ist mehr als nur reine Politik. Die Einstellung, Natur habe nur einen Wert, wenn sie vom Menschen unberührt ist, also ihren Wert verliert, wenn der Mensch anwesend ist, schliesst den Menschen vom Begriff Natur aus. Sie gesteht der Natur nicht nur einen intrinsischen Wert zu, d.h. einen Wert unabhängig vom Menschen. Diese Einstellung ist menschenfeindlich, weil sie Werte des Menschen zerstört: sie verbietet ihm Energiegewinnung. Werte sollten aber am Leben des Menschen gemessen werden, und damit auch alle Gegenstände aus der Natur, und "Natur" selbst.

Das Kyoto-Protokoll ist eine gigantische Wohlstandsvernichtungsmaschine. Es ist angewandte Selbstaufopferung und das Endstadium kantscher Philosophie: es verlangt von Menschen nicht mehr nur, dass sie sich für andere Menschen aufopfern, sondern dass sie Werte für nichts und wieder nichts opfern.

Ayn Rand schreibt in "The New Left: The Anti-Industrial Revolution": Die tiefere Bedeutung der ökologischen Mission liegt in der Tatsache, dass es eine tiefe Bedrohung für die Menschheit darstellt - obwohl nicht in dem Sinn, in dem es ihre Anführer behaupten. Es zeigt das letztendliche Motiv der Kollektivisten - die nakte Essenz an Hass auf Leistung, und das bedeutet: Hass auf Vernunft, auf den Menschen, auf das Leben."




Freitag, Oktober 01, 2004

Zitat zum Tag

Zitat zum Tag:
«Liebe ist Achtung und Ehrfurcht und Bewunderung und ein Blick nach oben. Kein Verband für schmutzige Wunden. Aber die, die davon reden, daß man seine Liebe mit wahlloser Promiskuität verschenken soll, wissen das nicht. Sie haben solche Gefühle nie gekannt. Sie rühren eine dünne Brühe aus Sympathie, Mitgefühl, Verachtung und allgemeiner Gleichgültigkeit an und nennen das Liebe. Wer einmal gefühlt hat, was Liebe bedeutet, Liebe, wie Sie und ich sie verstehen - als absolute Hingabe an das absolut Einzigartige -, der kann sich mit weniger nicht abfinden.»

--Gail Wynand

Die September-Bilanz

Die September-Bilanz
Aus einem slowakischen Internetcafe -mit viel zu kleinen Monitoren- möchte ich meine Bilanz des Monats September präentieren: Dieser Blog verzeichnete ungefähr 1 500 Visits, was einer neuen Rekordzahl entspricht. Mein Kapitalismus-Magazin kam immerhin auch schon auf 1 104 Visits. Von den vorgestellten Produkten wurde das Buch Die Soziallüge am häufigsten angeklickt. Der Objektivismus.BlogSpot wurde ebenfalls soeben aktualisiert. Er verzeichnete im abgelaufenen Monat 300 Visits, was ebenfalls eine neue Rekordzahl bedeutet.

Mittwoch, September 29, 2004

G7 gehen gegen hohen Ölpreis vor
so titelte am Mittwoch die Financial Times Deutschland auf Seite eins. "Unter den G7-Staaten bestehe Konsens, dass der hohe Ölpreis auf eine Spekulationsblase zurückzuführen ist." Und auf Seite 21: "Deutschland sagt Spekulanten den Kampf an." Wie vorgegangen werden soll, liest mann dann zwischen den Zeilen im Kleingedruckten : "Die Arbeit der Internationalen Energieagentur (IEA) dümpele dahin und brauche Belebung." Offiziell soll sie nur Verbauchsdaten zwischen den Staaten veröffentlichen, damit "mehr Transparenz in den Markt kommt." Natürlich: die Marktteilnehmer sind angeblich zu dumm, um sich zu informieren. Ich bin enttäuscht von den Verschwörungstheoretikern: wo bleibt die Behauptung, Ölproduzenten und -Händler würden eine Verschwörung bilden, um die Preise zu treiben ?

Wer die Denkweise von Schröder, Sozis & Co kennt, weiss auch, dass es nicht lange dauern wird, bis jemand fordert, diese IEA zu einer Regulierungsbehörde auszudehnen, die "faire" Preise festsetzt. Wer das nicht glaubt, braucht nur in die "Energiepolitische Agenda 2010" der SPD zu sehen. Dort steht im Zusammenhang mit Energie- und Stromversorgung: "Die neue Wettbewerbssituation erfordert wirksame rechtliche Rahmenbedingungen. In diesem Sinne werden wir den energierechtlichen Ordnungsrahmen fortentwickeln, eine Wettbewerbsbehörde einrichten und die Transparenz auf den Energiemärkten erhöhen." Zu viel versprochen ? Es geht noch weiter: "Unser Ziel wird es sein, fairen und chancengleichen Wettbewerb zu garantieren, ..." Na bitte, geht doch.

Diese schwammigen Formulierungen sollen die Tatsache verbergen, dass eine komplette staatliche Kontrolle des Energiesektors eingeführt werden soll. Nach dem Motto: wenn man es nicht mehr Sozialismus nennt, dann wird es wohl auch keiner mehr sein.

Stehen eigentlich das Kartellamt und meine heissgeliebte Staatsanwaltschaft Düsseldorf schon bereit, Manager von Ölfirmen zu verklagen ? Was ist es diesmal: Ölmonopol ? Preiskartell ? Preismanipulation ? Nichteinhaltung von sonstigen widersprüchlichen und nichteinhaltbaren Bilanzgesetzen, bei denen keiner weiss, was gilt, und von denen keiner weiss, wie sie anzuwenden sind ?

Warum sagt den ganzen Marktfeinden nicht einfach mal jemand, dass der Markt berechtigte Faktoren für einen hohen Ölpreis eben einfach berücksichtigt hat ? In den erdölproduzierenden Ländern gibt es derzeit hohe politische Risiken und die Nachfrage nach Öl steigt in diesem Jahr konjunkturell bedingt so stark, wie seit 1978 nicht mehr (Quelle: FAZ).

Dienstag, September 28, 2004

Kultur-Quote
Die FAZ berichtet: "An diesem Mittwoch treten der Bundestagsausschuß für Kultur und Medien sowie die Enquete-Kommission 'Kultur in Deutschland' zu einer öffentlichen Sitzung zusammen, um über eine Quote für deutsche Popmusik im öffentlich-rechtlichen Radio zu beraten."

FahrenHYPE 9/11

FahrenHYPE 9/11
Man kann absolut nicht behaupten, daß wir bei unserer Kritik an Michael Moore völlig allein dastehen.

www.fahrenhype911.com

Der Trailer sieht bereits vielversprechend aus.

Montag, September 27, 2004

Roark am Ziel

Roark am Ziel
"Ein junger Photograph vom 'Banner' bemerkte Howard Roark, der über der Strasse drüben an der Kaimauer stand. Er lehnte sich daran, die Hände auf die niedere Mauer gestemmt, ohne Hut, und er schaute zu dem Bau empor. Ein Augenblick unwillkürlicher, unbewusster Selbst-vergessenheit war es. Bei dem Anblick von Roarks Gesicht fiel dem jungen Photographen etwas ein, was ihn seit langer Zeit nicht losgelassen hatte: schon immer hatte er darüber nachgegrübelt, wieso die Empfindungen, die man im Traum durchlebt, so viel intensiver seien als alles, was man in der wachen Wirklichkeit erlebt - so vollendetes Grauen, so vollkommene Freude - und was eigentlich die zusätzliche, die erhöhende Beschaffenheit bilde, die hinterher nicht mehr zu erlangen ist; diese bestimmte Beschaffenheit, deren man inne wird, wenn man im Traum durch wirrverschlungenes grünes Laubwerk einen Pfad entlanggeht, in einer Stimmung voller Erwartung, voller höchster, grundloser Verzückung - und wenn man dann erwacht, so kann man keine Erklärung dafür finden, und es ist nur ein ganz gewöhnlicher x-beliebiger Waldweg gewesen. Daran musste der junge Mann denken, weil er zum ersten Mal im wachen Leben dies Zusätzliche, dies Erhöhende sah: in Roarks zu dem Gebäude emporblickenden Gesicht."
(aus Ayn Rand: Der ewige Quell, Morgartenverlag, Zürich, 1946)
"Stabilität" und "Frieden" in der Diktatur
Was Ayn Rand 1966 über die Friedensbewegung gesagt hat, gilt heute für einen Grossteil der westlichen Welt: man akzeptiert Diktaturen, in denen eine Regierung Gewalt gegen ihre wehrlose Bevölkerung anwendet, aber man lehnt Gewalt zwischen bewaffneten Staaten ab. Siehe Irak, siehe Iran, siehe Nord-Korea, siehe Kuba, ....
Ayn Rand in "The Roots of War", The Objectivist, Juni 1966:
"Aber dieselben Friedens-bewegungen sind nicht gegen Diktaturen; die politischen Ansichten ihrer Mitglieder reichen durch alle Schattierungen des dirigistischen Spektrums: vom Wohlfahrtsdirigismus über Sozialismus zu Faschismus und Kommunismus. Das bedeutet, dass sie gegen die Anwendung von Gewalt einer Nation gegen eine andere sind, aber nicht dagegen, wenn eine Regierung Gewalt gegen ihre eigene Bürger anwendet; es bedeutet, dass sie gegen die Anwendung von Gewalt gegen einen bewaffneten Gegner sind, aber nicht gegen einen unbewaffneten Gegner."

Nuklearer Müll

Nuklearer Müll
Auf d-anconia.com berichtet Felipe Sediles von der englischen Firma Amec, die von sich sagt, das Problem der Entsorgung nuklearen Abfalls verbessert zu haben. Er scheint daraus zu schliessen, dass einer Ausweitung der nuklearen Energiegewinnung jetzt nichts mehr im Wege steht. Ich fürchte nur, er irrt. Grüne, denen Nuklearenergie heute zu gefährlich ist, ist sie auch nach dieser Nachricht noch zu gefährlich. Und ich denke, dass kein Argument und keine technische Verbesserung daran etwas ändern wird.

Sonntag, September 26, 2004

How to Change Your Sense of Life

How to Change Your Sense of Life
So heisst der Aufsatz auf dem Blog Minority of One, in dem ein paar Tips gegeben werden, wie man sein Lebensgefühl ändern könne. (Falls jemand noch eine bessere Übersetzung als Lebensgefühl hat, bin ich dankbar darum). Ich werde hier nur die Stichpunkte aufführen, die dort genannt werden und lasse die Beschreibung zu den Stichpunkten weg.

  • konzentriere Dich auf das Positive
  • sei optimistisch
  • achte bewusst darauf, wie Du Deine Zeit verbringst
  • orientiere Dich an der Zukunft, nicht an der Vergangenheit
  • setze Dir sowohl kurzfrisitge als auch langfristige Ziele
  • integriere beide der oben genannten Zielarten
  • unterschätze nicht die Bedeutung von Erholung und Kunst
  • wenn Dir etwas über den Weg läuft, was Dir Spass macht, dann hole dort raus, was Du kannst
  • fülle Dein Leben mit positiven, guten Dingen aus: bei Aktivitäten, Freunden und Kunst
  • bringe Dich bei den Tätigkeiten, die Du liebst, an Deine Leistungsgrenze
  • treffe positive Bewertungen, wo es sie gibt

Viele dieser Punkte findet man auch in psychologischen Selbsthilfebüchern, die zu einem glücks- und erfolgsorientierten Leben führen wollen. Was man betonen muss: die richtige Einstellung reicht nicht aus; man muss sie auch in Handlung umsetzen: "Damn the fear; do what´s right; and the right feelings will follow." Und Veränderungen im Lebensgefühl scheinen ein langwieriger Prozess zu sein.