Freitag, Mai 30, 2003

Islam kontra Führerscheine
In Florida ist es zu einem Prozess gekommen, weil eine moslemische Frau sich weigerte, in ihren Führerschein ein Lichtbild ohne Schleier einzufügen. Der Staat Florida verletze durch sein Beharren auf ein unverschleiertes Foto ihre religiösen Rechte, behauptete die 35-jährige Sultanna Freeman. Eine Enthüllung ihres Gesichtes wäre ein Ungehorsam gegenüber ihrem Gott. Kommentar von Mark da Cunha: "Die Religionsfreiheit gibt niemanden das Recht auf einen Führerschein, der vom Besitzer der Straße als Privileg gewährt wird - in diesem Fall der Regierung. Sie meint einfach, dass der Staat keine Gewalt initieren darf. Freeman hat die Option, entweder ihr Gesicht zu enthüllen oder auf den Führerschein zu verzichten. Sie hat nicht die Freiheit, anderen Leuten ihre Launen aufzuzwingen."

Donnerstag, Mai 29, 2003

Die Positionen des Ayn Rand Institute
werden durch den jeweiligen Autor begründet und meist ausführlich hergeleitet. Zudem wird in der Regel ein Background an Informationen mitgeliefert, den man in anderen Publikationen oft vermisst. Die Positionen liegen jenseits der "Mainstream"-Presse und können daher fremd wirken, was aber nichts über den Wahrheitsgehalt dieser Positionen aussagt. Jeder sollte sich selbst davon überzeugen, was er von den jeweiligen Positionen hält. Folgen Sie dem Link, um sich zu überzeugen:
Media Link des Ayn Rand Institute.

Mittwoch, Mai 28, 2003

Wer ein Objektivist ist -- und wer nicht
Ayn Rand wurde einmal gefragt, ob sie die Essenz des Objektivismus präsentieren könne, während sie auf einem Fuß steht. Ihre Antwort war: "Metaphysik: Objektive Realität; Epistemologie: Vernunft; Ethik: Eigennutz; Politik: Kapitalismus". Wer immer diese Positionen vertritt, identifiziert sich mit dem Kern des Objektivismus und kann demzufolge Objektivist genannt werden. Wer mindestens eine dieser Positionen nicht teilt, kann kein Objektivist im Randschen Sinne sein.

Die Fundamentalisten um das Ayn Rand Institute (ARI) ziehen diesen Kreis allerdings noch enger; sie gestehen Menschen die sich mit dieser Philosophie befassen das Label "Objektivist" nur dann zu, wenn diese neben den Kernpositionen auch Rands Argumentation und Kommentare hierzu zu 100% akzeptieren. Menschen, die die Ideale des Objektivismus nicht leben können, wird vom ARI und dessen Gefolgschaft nur das Label "Student des Objektivismus" zugestanden, nicht aber "Objektivist".

Die Beanspruchung der Exklusivität dieser Bezeichnung ist deshalb problematisch, weil es den Begriff "Objektivismus" schon gab, bevor das philosophische System des Objektivismus erdacht wurde. Er steht für bestimmte Positionen in der Erkenntnistheorie und lässt sich demzufolge nicht schützen. Objektivistische Intellektuelle sollten sich dieses Problems bewusst sein und ggf. nach alternativen Bezeichnungen suchen, die sich auch rechtlich schützen lassen.

Dienstag, Mai 27, 2003

Münteferings Herz für die Wehrpflicht
Mit welcher Nonchalance auch "demokratische" Politiker immer wieder über selbst massivste Verletzungen von individuellen Rechten hinweggehen, beweist die Äußerung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Müntefering, sein Herz hänge an der Wehrpflicht. Für Franz Müntefering reicht eine sentimentale Laune dafür aus, Menschen zu Sklaven auf Zeit zu machen. Für Ayn Rand war die Wehrpflicht von allen Verletzungen der individuellen Rechte in einer gemischten Wirtschaft die schlimmste: "Sie negiert das fundamentale Recht des Menschen -das Recht auf Leben- und etabliert das fundamentale Recht des Etatismus: dass das Leben eines Menschen dem Staat gehört, und der Staat darf es dadurch beanspruchen, dass er ihn zwingt, es im Kampf zu opfern." Für ein freies Land ist einzig eine Freiwilligenarmee der richtige, moralische Weg die Verteidigung der Nation zu organsisieren. Diesen Grundsatz würde ich auch gern bei der FDP sehen, aber diese Liberalen wollen die Wehrpflicht nur "aussetzen" und nicht abschaffen.

Montag, Mai 26, 2003

Verurteilter Mörder mit Freigang
Erhellender Bericht von zwei Tageszeitungen aus Hannover (HAZ, Neue Presse) über das deutsche Justizwesen. Ein verurteilter Mörder hatte einen Freigang erhalten, um einen Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz in Celle zu absolvieren. Beim Versuch, in ein Autohaus einzubrechen, stürzte der Mann lebensgefährlich ab. "Zuletzt wurde er im Februar von zwei unabhängigen Gutachtern untersucht", sagt Kerstin Freudiger vom Justizministerium, "die Prognosen für ihn waren äußerst günstig." Die Gutachter bescheinigten ihm "Bildungswillig- und Friedfertigkeit." Der Häftling hatte 1981 zusammen mit zwei Komplizen einen Mithäftling umgebracht. Er war zu lebenslanger Haft verurteilt worden - mit der Auflage, dass er frühestens nach 25 Jahren wieder auf freien Fuß kommen darf. Dieser Vorgang bestätigt wieder in eindrucksvoller Weise, dass Gutachter nicht in der Lage sind, Prognosen über das zukünftige Verhalten von Kriminellen abzugeben. Gutachter maßen sich an, Gott zu spielen und entlassen verurteilte Mörder vor dem Ablauf ihrer Strafe auf unsere Straßen, wo die rechtstreuen Bürger dann darauf hoffen können, dass diese Kriminelle "nur" Einbrüche begehen. Die für diese Gutachten verantwortlichen Psychiater sind wahrscheinlich die naivsten Menschen auf diesem Planeten. Die Opfer dieser Naivität zahlen mit ihrem Eigentum, ihrer Gesundheit oder gar mit ihrem Leben. Immer und immer wieder, weil Politiker diesem Irrsinn kein Ende bereit wollen oder können. Der Vorgang verweist ferner darauf, dass von einem konsequenten Vollzug der Strafen nicht die Rede sein kann. "Lebenslänglich" bedeutet eben nicht "lebenslänglich", sondern "frühestens" nach 25 Jahren, aber auch dies gilt selbstverständlich nicht für unbewachte Freigänge. .

Sonntag, Mai 25, 2003

BürgerKonvent gibt "Alle Macht dem Volke"
Die Lektüre des jüngst als Zeitungsanzeige veröffentlichten Manifestes des BürgerKonvents läßt eher ein Gefühl der Enttäuschung aufkommen als Hoffnung auf einen individualistischen Aufbruch in Deutschland. Bereits die Überschrift des Manifest "Alle Macht geht vom Volke aus!" gibt einen Vorgeschmack auf die kollektivistische Philosophie, die durch die Zeilen wabert. Der BürgerKonvent sieht einen "Wahrheitsstau" in Deutschland, den er offenbar durch folgende Erkenntnis auflösen möchte: "Wir brauchen keine Systemänderung. Was Not tut, ist die Rückkehr zum eigentlichen Sinn unserer Verfassung. In der Demokratie entscheidet die Merheit unter Wahrung der legitimen Interessen der Minderheiten. In Deutschland wird dieser Grundsatz verletzt. Faktisch setzen straff organisierte Minderheiten ihre Interessen - legitim oder nicht - gegen die objektiven Interessen der nicht organisierten Mehrheit durch. Die nicht organisierte Mehrheit hat es schwer, ihren Willen zu bekunden. Die Minderheiten haben die Meinungsführerschaft übernommen." Lediglich die "legitimen Interessen der Minderheit" sollen der Herrschaft der Mehrheit entgegengesetzt werden können, nicht etwa die unveräußerlichen Rechte des Individuums. Zur Rolle des Staates heißt es: "Der Staat darf nur übernehmen, was wir nicht selbst regeln können." Aus einer individualistischen Perspektive geht es aber nicht um "können", sondern um "dürfen" und "müssen". Das Individuum "darf" etwas, nicht durch Lizensierung des Staates, sondern auf der Grundlage seiner natürlichen Rechte als Mensch. Es geht auch um "müssen", denn wenn ein Individuum bestimmte Ziele erreichen will, dann muss es handeln.

Es wird immer Menschen geben, die ihre Kinder nicht richtig erziehen "können", die ihre privaten Altersvorsorge nicht regeln "können", die sich keinen Arbeitsplatz suchen "können" und dergleichen mehr. Für den Staat ist die Existenz dieser Menschen immer wieder ein riesiges Einfalltor, die Rechte aller außer Kraft zu setzen. Die Verfasser des Manifests bestätigen diese Sichtweise. Sie setzen ihr keine individualistische Alternative entgegen. Deutlich wird dies auch bei der Betrachtung des Föderalismus in Deutschland: "Dabei ist der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Deutschland ein Bundesstaat ist und folglich dem Bund nur die Aufgaben zuzuweisen sind, die vernünftigerweise nur einheitlich gelöst werden können." Welche Aufgaben sind dies, die "vernünftigerweise" nur einheitlich geregelt werden dürfen?. Das Manifest gibt darauf keine Antwort, weil es, bei gelegentlich daraus richtiger Beschreibung der Krisensymptome in Deutschland, keine wirkliche Alternative zum herrschenden Kollektivismus anbieten kann oder will.