Freitag, Oktober 13, 2006

Dalrymple: "Drogensucht ist keine Krankheit"
Theodore Dalrymple hat ein neues Buch geschrieben, das schon heiß diskutiert wird (Romancing Opiates). Im FrontPage Magazine.com stellt er sich seinen Kritikern. Seine These: "Sucht ist keine Krankheit und deshalb ist die Behandlung mehr metaphorisch als real. Mao Tse Tung drohte Süchtigen mit ernsthaften Konsequenzen, wenn sie nicht aufhörten, und sie hörten auf. Dies legt nahe, dass es einen grundlegenden Unterschied gibt zwischen einer Sucht und, sagen wir, Darmkrebs."
Die Schlacht in unserer Epoche
Der Philosoph Harry Binswanger sieht uns in einer gewaltigen Schlacht verwickelt, die die wissenschaftliche, industrielle Zivilisation verteidigen soll gegen den Irrationalismus. Aber das Problem sind unsere Intellektuellen: "Wenn die Berühmtheiten auf dem Campus offene Irrationalisten sind wie Skinner, Chomsky, Kuhn, Derrida und Fish, dann sind die Bollwerke gegen den Fanatismus unten. Niemand von unseren intellektuellen oder politischen Führern wird sagen, zum Beispiel, dass der Islam irrational ist oder das Religion an sich irrational ist. Oder dass der Ökologismus nur eine weitere Religion ist."

Donnerstag, Oktober 12, 2006

Kritik an Exxon
Woran sind diese Wissenschaftler interessiert: an der Wahrheit oder am wissenschaftlichem Konsens? Die Süddeutsche Zeitung berichtet:

Es ist ein höchst ungewöhnlicher Schritt, den die Royal Society, die britische Akademie der Wissenschaften, unternommen hat.

In einem Brief an den amerikanischen Energiekonzern Exxon Mobil forderte sie ihn auf, damit aufzuhören, Gruppen zu unterstützen, die den wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel unterminieren.

Der Konzern, so die Royal Society, unterstütze nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Gruppen, die "Informationen verbreiten, die die Wissenschaft des Klimawandels falsch darstellen:

Indem sie unverblümt die Indizien bestreiten, dass Treibhausgase den Klimawandel vorantreiben; oder indem sie Menge und Relevanz der wissenschaftlichen Unsicherheiten dazu überbewerten; oder indem sie einen irreführenden Eindruck von den potenziellen Auswirkungen des menschlich bedingten Klimawandels erwecken."


Mittwoch, Oktober 11, 2006

Der Niedergang des amerikanischen Konservatismus
Die Herbstausgabe der Zeitschrift The Objective Standard steht jetzt für die Abonnenten im Internet zur Verfügung. Frei zugänglich ist allerdings, neben den Leserbriefen, auch der Artikel The Decline and Fall of American Conservatism von C. Bradley Thompson. Wer sich diesen Artikel zu Gemüte führt, kann unmöglich mehr der Auffassung anhängen, es gebe in irgendeiner Weise Parallelen zwischen dem Neokonservatismus und dem Objektivismus. Deutlich wird, dass der Neokonservatismus eine besonders etatistische Variante des Konservatismus ist, der sich als "neo" versteht, weil er es ablehnt, den amerikanischen Konservatismus an den Prinzipien des Lassez faire zu orientieren. Thompson zitiert den neokonservativen Kolumnisten David Brooks, der die Leave-us-alone-Philosophie der "small-government-conservatives" verspottet und das Ende der Ära des schlanken Staates verkündet. Dem amerikanischen Konservatismus wendet sich auch Edward L. Hughins zu: The Battle for the Soul of the Republican Party heißt sein Artikel in der Zeitschrift The New Indivdiualist. Er nennt die Neokonservativen die "Sozialingenieure der Rechten". Ihre Sichtweise des Staates sei fundamental "anti-individualistisch".

Dienstag, Oktober 10, 2006

Putins Demokratur
Zum Tod der Journalistin Anna Politkowskaja kommentiert die Neue Zürcher Zeitung:

In diesem Fall kann es praktisch keine Zweifel geben: Anna Politkowskaja, die unerschrockene russische Journalistin, ist am Samstag in ihrem Moskauer Wohnhaus wegen ihrer kritischen Berichte über die kriminellen Zustände in Tschetschenien ermordet worden. Der stellvertretende Chefredaktor der Zeitung «Nowaja Gaseta», Witali Jaroschewski, erklärte nach der Tat, die 48-jährige Journalistin habe noch am Samstag an einem Artikel über Folterungen durch die Regierung des prorussischen tschetschenischen Ministerpräsidenten Ramsan Kadyrow gearbeitet.


Wie wenig überraschend dieser erschreckende Vorfall angesichts der Zustände in Putins Republik erscheinen muss, schildert das Buch Putins Demokratur von Boris Reitschuster:

Wie einst die Sowjet-Führer sind auch die neuen Kreml-Herren überzeugt, die Menschen in Russland seien nicht reif genug, um das Schicksal des Landes selbst zu bestimmen. Mit vielen schockierenden Beispielen macht Boris Reitschuster deutlich, wie menschenverachtend und zynisch der Staat seine Bürger behandelt. So etwa, wenn gegen den Staatschef protestierende Bürger zu Gefängnisstrafen verurteilt werden, während rassistische Totschläger auf Bewährung freikommen. Mit seinen lebendigen Alltagsbeschreibungen und profunden Analysen der politischen Verhältnisse nimmt der seit zehn Jahren in Moskau lebende Autor den Leser mit auf eine Reise durch das heutige Russland. Er dechiffriert das System Putins und zeigt, dass Moskaus Politiker trotz offiziellem Westkurs immer häufiger in die Sprache des Kalten Krieges zurückfallen. Ihre vom KGB geprägte Denkweise, derzufolge Russland von Feinden umzingelt und Demokratie lediglich ein Konstrukt ist, knüpft nahtlos an die Ideologie der Sowjetunion an. Die europäische Staatengemeinschaft fällt auf Moskaus Etikettenschwindel herein und macht gute Miene zu bösem Spiel - auch, weil sie auf die russischen Rohstoffe angewiesen ist. Besonders der unrühmlichen Haltung der rotgrünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder gilt Reitschusters Aufmerksamkeit. Er beschreibt die fortschreitende Putinisierung des deutschen Exkanzlers und beleuchtet die Hintergründe von Schröders Engagement beim russischen Staatskonzern Gasprom.

Montag, Oktober 09, 2006

Prominente Ayn-Rand-Fans
Es gäbe schon weitaus interessantere und wichtigere Artikel über Ayn Rand und den Objektivismus, aber nun ja ... Die Zeitschrift eigentümlich frei übersetzt einen Artikel von Robert James Bidinotto ("Rand-Notizen aus den USA") aus dem Magazin The New Individualist ("Celebrity Rand Fans").