Freitag, Oktober 17, 2003

Verbrechen und Schuld bei Aristoteles
Marburg. Das „Studium Generale“ wird im Wintersemester von den Juristen ausgerichtet: Im Mittelpunkt steht das Thema Verbrechen.
„Verbrechen und Schuld bei Aristoteles“ ist am 11. Februar das Thema des Marburger Altphilologen Professor Arbogast Schmitt.

Quelle: Oberhessische Presse
"Limbaugh hat Recht"
Amerika hat wieder einmal einen angeblichen "Rassismus-Skandal". Der bekannte Talk-Show-Moderator Rush Limbaugh verlor seinen Job in der Football-Sendung "NFL Sunday Countdown" wegen einer politisch unkorrekten Bemerkung. Die Deutsche Welle berichtet:
"In dieser Sendung sagte er, Donovan McNabb, Quarterback der Philadelphia Eagles, sei wohl doch ein wenig überschätzt. Das mag so sein oder auch nicht – Limbaughs Begründung sorgte für den Skandal: McNabb, so sagte der konservative Laut-Sprecher, werde von den Medien ja nur hochgejubelt, weil er schwarz sei."

Der Vorfall um Limbaugh erinnert mich an einen ähnlichen Vorgang mit dem australischen Tennies-As Lleyton Hewitt in der Hauptrolle. Dieser hatte bei einem Tennis-Match angedeutet, dass er von einem Linienrichter benachteiligt würde, weil dieser die gleiche Hautfarbe hätte wie sein Gegenspieler. Der Schiedsrichter hatte an den Äußerungen von Hewitt offensichtlich nichts auszusetzen, jedenfalls gab es keine Strafe oder Ermahnung, aber nach dem Spiel wurde Hewitt von der Presse des Rassismus verdächtigt. Weder Limbaugh noch Hewitt hatten sich in ihren Äußerungen in irgendeiner Weise abfällig über die Hautfarbe einer Person geäußert, sondern darauf verwiesen, dass jemand einen unverdienten Bonus aufgrund seiner Hautfarbe erhalten würde. Im Fall "Hewitt" sein Gegenspieler, im Fall "Limbaugh" der schwarze Quarterback Mc Nabb. Der Unterschied in den Äußerungen dürfte allerdings darin liegen, dass Hewitt vermutlich nicht Recht hatte und sich von seinen Emotionen leiten ließ, während Limbaugh durchaus ins Schwarze getroffen hat. Aber wie immer auch der Realitätsgehalt der Äußerung von Limbaugh ist: sie hat nichts mit Rasssismus zu tun.

Rassismus ist eine Form des Kollektivismus, die davon ausgeht, dass die intellektuellen Ideen und der Charakter eines Menschen durch seine Rasse geformt werden, d. h. seine Physiologie und seine Abstammung, und nicht durch den Inhalt seines Charakters, d. h. seine Entscheidungen und Handlungen. Politisch ist Rassismus eine Folge von Kollektivismus und Etatismus. Psychologisch ist sie eine Folge der Minderwertigkeitsgefühle des Rassisten, der über kein oder wenig Selbstwertgefühl verfügt und versucht, sich dieses über seine Identifikation mit seiner Rasse oder seiner Abstammung zu beschaffen. Epistemologisch ist er ein Produkt des Determinismus, der Vorstellung also, dass der Mensch ein Opfer von Kräften jenseits seiner Kontrolle ist (z. B. Gott, Schicksal, Abstammung oder ökonomische Bedingungen). Der Objektivismus verwirft jede Form des Determinismus. Rassistisch sind allerdings nicht nur diejenigen, die offen ihre rassische Überlegenheit gegenüber Menschen anderer Hautfarbe äußern oder sie sogar durch Gewalt ausdrücken, sondern auch sog. "Bürgerrechtler", die nicht gleiche Rechte für alle Menschen unabhängig von ihrer Hautfarbe fordern, sondern die durch Quoten und Privilegien heute lebende Menschen besser stellen wollen, nur weil diese Menschen die gleiche Hautfarbe besitzen wie Opfer von Rassismus aus längst vergangenen Zeiten. Die in den USA weit verbreitete "Affirmative Action" ist purer Rassismus. "Wie jede Form von Kollektivismus ist Rassismus das Streben nach dem Unverdienten", schrieb Ayn Rand 1963 in ihrem Essay "Racism". Die einzige Lösung für das Problem des Rassismus ist die Doktrin des Individualismus und die Ethik der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet, dass jemand das bekommen sollte, was er sich durch seine eigenen Handlungen und durch seinen eigenen Charakter verdient hat.

Donnerstag, Oktober 16, 2003

Papst Johannes Paul II
Oder: Warum man "geistige Oberhäupter" besser nicht auf Lebenszeit wählen sollte. Haben Sie den Papst kürzlich wieder im Fernsehen gesehen? Er ist bekanntlich schwer krank und er macht auch diesen Eindruck. Jeder Mensch altert und mit der Alterung kommt ein natürlicher Zerfallsprozeß. Das ist aber ein Argument dagegen, ein "geistiges Oberhaupt" auf Lebenszeit zu wählen. Es sei denn, man will der Welt etwas zur Schau stellen: ein "ideales" Menschenbild, das den Menschen als alt, krank, schwächlich und intellektuell unfähig darstellt.

Papst Joh. P. II ist angeblich das geistige Oberhaupt der Katholischen Kirche. Ist das alles, was ein geistiges Oberhaupt zu bieten hat? Papst Joh. P. II ist kein passendes Symbol für einen idealen Menschen, sondern ein passendes Symbol für den Zustand der Gedenkenwelt der Katholischen Kirche, mit all ihren Widersprüchen, Mysterien und Irrationalitäten.



Zweierlei Maß in Politik und Unternehmen
Wenn Unternehmer in der Art Bilanzen aufstellen würden, wie Politiker einen Haushalt aufstellen, dann hätte man sie schon lange wegen Bilanzfälschung und Betrug angeklagt, verurteilt und hinter Gitter geteckt. Das große Schlagwort für inkorrekt aufgestellte Bilanzen heißt "Wirtschaftskriminalität", selbst wenn in der Bilanz nur versehentlich ein falscher Wert angenommen wurde. Von "Politik-Kriminalität" redet niemand, geschweige denn, dass irgendwelche Gesetzesentwürfe darüber in der Gegend herumgeistern. Sind Politiker Menschen einer höheren Klasse? Sind sie Übermenschen, die sich alles erlauben können? Anscheindend betrachten sie sich selbst so.

Mittwoch, Oktober 15, 2003

Arbeit als Straftat
Schwarzarbeitern drohen nach Plänen der Bundesregierung künftig in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahre Haft. Das berichten die "Financial Times Deutschland" und die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen Gesetzentwurf des Finanzministeriums.

Nicht nur, daß es Leute gibt, die nicht arbeiten wollen und die per Gesetz in einen höheren Stand gehoben werden, und alle produktiven Leute zu ihren Sklaven werden. Man schafft auch Rahmenbedingungen, unter denen bald kein Mensch, selbst wenn er will, Arbeit finden kann, die sich im Rahmen des Gesetzes bewegt. Und wenn er dann trotzdem weiterleben will und gegen das Gesetz arbeitet, dann macht man das zur Straftat, anstatt es bei einer Ordnungswidrigkeit zu belassen. Dabei hat er nur ein Menschenrecht ausüben wollen und seinen Unterhalt verdienen wollen (und ich meine hier kein Recht auf einen Arbeitsplatz, sondern das Recht, mit anderen Verträge einzugehen, die vertraglich vereinbarte Tätigkeit auszuüben und das daraus resultierende Einkommen zu behalten ); etwas, was man ihm vorher per Gesetz unmöglich gemacht oder verboten hat.

Das ganze könnte unter dem Motto laufen: "wie schafft man eine Nation von Sträflingen ?". Und die beste Methode ist tatsächlich obige Kombination: Schaffung von Rahmenbedingungen, die jede Art von ökonomisch sinnvollem Arbeitsvertrag unmöglich machen, zusammen mit der Strafbarkeit von Arbeit, die jene Gesetze umgeht, die Arbeit ökonomisch unmöglich machen. Und das schafft nicht nur Sträflinge, sondern auch Armut.

Ein weiterer Grund für diese beabsichtigte Verarmungs-Strategie: wenn man als Partei eine zu kleine Wähler-Klientel hat, dann muß man sie sich eben schaffen. Und solange man den Massen einreden kann, freier Markt sei schlecht und vernichte nur Arbeitsplätze und schaffe Armut, ein "sozial regulierter" und bürokratisierter Markt schaffe aber Wohlstand, hat man als soziale Partei im Proletariat die besten Wahlchancen. Mehr Proletariat, mehr Wähler.

Aber selbst das Strafmaß steht in keinem Verhältnis zu einer wirklichen Straftat: ein Mörder kann maximal 15 Jahre bekommen und er wird wahrscheinlich vorher noch begnadigt. Ein Schwarzarbeiter kann 10 Jahre bekommen. Wofür ? Ein Mörder nimmt Leben; Arbeit macht Leben möglich. Beides wird in derselben Kategorie mit vergleichbar "hartem" Strafmaß verfolgt. Wenn man das relativ geringe Strafmaß für Mord mit dem hohen Strafmaß für Schwarzarbeit vergleicht, könnte man noch zu dem Schluß kommen, der Regierung sei eine Nation von Mördern lieber als eine Nation arbeitender Menschen.

Warum sollte der Staat ein Recht darauf haben, Arbeitserlaubnisse zu erteilen, oder besser: warum sollte er Arbeit verbieten können ? Produktive Tätigkeit zur Straftat zu erklären kann nur, wer denkt, der Mensch sei ein Sklave des Staates, seine Arbeitskraft und Einkommen gehöre dem Staat und der Mensch schulde dem Staat absoluten Gehorsam. Willkommen in der schönen neuen Sozialen Welt.
Zitate, Zitate
Aphorismen.de verfügt in seiner Sammlung auch über drei Zitate von Ayn Rand:

Liebe ist Ausdruck der Selbstachtung und macht sie geltend.

Wohlhabend ist das Produkt der menschlichen Denkfähigkeit.

Am schwersten sind die Dinge zu erklären, die eindeutig und offensichtlich sind und die zu sehen sich jeder weigert.


"Phantastischer" Ayn-Rand-Artikel
Ein Leser wies mich freundlicherweise auf einen Ayn-Rand-Artikel in der SF-Zeitschrift "Phantastisch" (Ausgabe Nr. 12) hin. Horst Illmer schreibt unter dem Titel "Ayn Rand oder was kümmert mich mein Nachbar."
Muss der Kapitalismus zivilisiert werden?
Wayne Dunn in capmag.com über den fundamentalen Unterschied zwischen Kapitalismus und Sozialismus:
"Kapitalismus ist der polit-ökonomische Ausdruck eines zivilisierten Verhaltens. Sozialismus ist andererseits nichts anderes als legalisierter Barbarismus - ob 1914 oder 2002."

Dienstag, Oktober 14, 2003

Daniel Pipes: Lügen über Massenvernichtungswaffen
Guter Artikel von Daniel Pipes, der sich den philosophischen Gründen für Saddams selbstzerstörerische Täuschung über die Massenvernichtungswaffen nähert: Saddam Hussein entfernte sich zunehmend von der Wirklichkeit und vergötterte sein Launen, Exzentritäten und Fantasien.
"Nehmen wir einen Moment lang an, dass im Irak nie Massenvernichtungswaffen (MVW) gefunden werden. Natürlich könnten MVW immer noch auftauchen, aber lassen Sie uns annehmen, dass Saddam Hussein kein fortgeschrittenes Programm für chemische, biologische und Atomwaffen, wie auch die Raketen zu deren Verschuss hatte.

Was würde das bedeuten?

Die zu Präsident Bush in Opposition stehenden Demokraten sagen, es mache die Entscheidung für den Krieg zu einer, die sich auf „Fälschung" oder „Aufgeregtheit" gründete. Aber sie gehen an der Sache vorbei, denn es gab nun wirklich massive und unwidersprochene Belege, die darauf hin deuteten, dass das irakische Regime MVW baute.

Überläufer und andere irakische Quellen stimmten fast alle über das MVW-Programm überein. Das Handeln der irakischen Regierung – sich mit Händen und Füßen gegen die UN-Waffeninspektoren zu wehren, Beweise zu verstecken, Gelegenheiten zur Aufhebung der Wirtschaftssanktionen verstreichen zu lassen – bestätigten allesamt seine Existenz.

Das ist nicht alles: Rich Lowry von der „National Review" hat gezeigt, dass die gesamte Führung der Clinton-Administration – wie auch die UNO und die französische und die deutsche Regierung – an die Existenz der irakischen MVW glaubten.

Der gesamte Artikel von Daniel Pipes in deutscher Sprache

Erzwungener Altruismus
Ein Leser von littlegreenfootballs.com hat einige Zahlen über die amerikanischen Zahlungen an die Vereinten Nationen und die US-Entwicklungshilfe zusammengestellt und diese verglichen mit dem Abstimmungsverhalten der Empfängerländer in der UN. Danach zahlen die amerikanischen Steuerzahler an die UN mehr als alle anderen 177 Mitgliedsländern kombiniert. Was die amerikanischen Steuerzahler meistens nicht wissen: Die Empfänger von US-Finanzhilfen stimmen in der Vollversammlung der UN regelmäßig gegen die USA. Im Durchschnitt zu 74 %. So erhält Ägypten 2 Mrd. US-Dollar jährlich, stimmt aber zu 79 % gegen die USA. Auch Indien stimmt zu 81 % gegen die USA, obwohl das Land 143 699 000 $ jährlich an Finanzhilfe bekommt.

Anmerkung: Dies wäre also etwa so, als würde ich die PDS mit Spendengeldern überschütten, obwohl deren Abgeordnete im Bundestag permanent anders abstimmen als ich dies wünsche. Klar, dass ist dies nicht tue, denn kein rationaler Mensch würde so handeln. Kein rationaler Mensch finanziert seine eigenen Feinde. Im Falle der USA ist die Situation sogar noch schlimmer, da es sich um Steuergelder handelt, die Steuerzahler also gezwungen sind, diese Gelder Uncle Sam zur Verfügung zu stellen, wo ich immerhin noch mein eigenes Geld nehmen würde.
Respekt
Wenn Sie sich selbst respektieren, dann werden Sie die Leute nicht respektieren, die Sie schlecht behandeln.
Wenn es Ihnen an Selbstrespekt mangelt, werden Sie die Leute nicht respektieren, die Sie gut behandeln.

Michael Hurd
Aristoteles und die Fortpflanzung
"Seit alters her haben die Menschen nach Mitteln und Wegen gesucht, um das Geschlecht ihrer Kinder beeinflussen zu können. So hat der griechische Philosoph Aristoteles beispielsweise vorgeschlagen, dass Paare, die einen Sohn bekommen wollen, während des kühlen und trockenen Nordwindes, und Paare, die ein Mädchen bekommen wollen, während des warmen und feuchten Südwindes miteinander schlafen sollten. Der uralte Traum, das Geschlecht unserer Kinder vorherbestimmen zu können, ist inzwischen wahr geworden. Dank einer neuen Technologie können es sich Paare jetzt tatsächlich selbst aussuchen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen haben wollen.

Um sich den Wunsch nach einem Kind ihrer Wahl zu erfüllen, müssen sie lediglich in eine Klinik für Fortpflanzungsmedizin gehen und die für die Befruchtung vorgesehenen Samenzellen filtern lassen. Wer eine Tochter möchte, lässt sich mit den Spermien befruchten, die ein X-Chromosom enthalten, und wer einen Sohn möchte, lässt sich mit den Spermien befruchten, die ein Y-Chromosom enthalten. Die Kosten dieses Verfahrens, das bislang nur in den USA zugelassen ist, belaufen sich auf umgerechnet etwa 2.000 Euro."

Quelle: journalmed

Anmerkung: Ja, auch Aristoteles, der Vater der Logik, der Lehrer unserer Lehrerin, machte Fehler. Hier einer der weniger schwerwiegenden. Interessant auch, dass die Europäer -im Gegensatz zu den Amerikanern- dieses Verfahren bisher nicht anwenden dürfen. Darf nur "Gott" oder der Zufall darüber entscheiden, ob Paare einen Jungen oder ein Mädchen bekommen?


Montag, Oktober 13, 2003

Blüm soll mal Ayn Rand lesen
Der ehemalige Sozialminister Norbert Blüm beteiligt sich in der augenblicklichen Debatte um Sozialreformen recht rege. Er nimmt dabei eine "soziale" Haltung ein: er wehrt sich vehement gegen Kopfprämien. Herr Blüm bekennt dabei öffentlich seine Überzeugung von altruistischer Ethik.

Blüm hat sich auch in einem Spiegel-Artikel darüber beschwert, Angela Merkel würde 2000 Jahre Sozialgeschichte vergessen, wenn sie zu philosophieren anfängt. Er hat gefordert, Frau Merkel solle wenigstens mal Aristoteles lesen. Kein schlechter Vorschlag. Ich habe aber noch einen besseren Vorschlag für Blüm und Merkel: sie sollen beide mal Atlas Shrugged von Ayn Rand lesen. Dort finden sie eine Charakterfigur, der Herr Blüm recht nahe kommt: Eugene Lawson.

Hier einige Sätze aus dem Munde Lawsons: "Wenn Menschen Geld brauchten, genügte mir das. Bedürftigkeit war mein Maßstab." "Mir ging es nur um ... die menschliche Brüderlichkeit und Liebe. Liebe, das ist der Schlüssel zu allem. Wenn die Menschen lernten, einander zu lieben, wären alle ihre Probleme gelöst." ... "Das Bedürfnis geht allem voran, darum haben wir an nichts anderes zu denken."

Und über Unternehmer:
"Aber es ist ihre eigene Schuld. Es ist ihr Mangel an sozialem Geist. Sie weigern sich anzuerkennen, daß Produktion kein privates Vergnügen, sondern eine öffentliche Pflicht ist. Sie haben kein Recht, Pleite zu machen, ganz gleich, wie die Verhältnisse auch werden. Sie müssen weiterproduzieren. Das ist ein sozialer Imperativ. Die Arbeit, die einer macht, ist nicht seine persönliche Angelegenheit. Ein persönliches Leben gibt es nicht. Das zu lernen, müssen wir sie zwingen."

"Sicherheit, das ist es, was die Leute wollen. Und warum sollen sie nicht bekommen, was sie wollen? Nur weil eine Handvoll Reicher dagegen Einwände erheben wird ? ... Warum sollen wir uns um die Sorgen machen ? Wir müssen die Welt zum Wohle der kleinen Leute regieren. Die Intelligenz ist an allen Schwierigkeiten der Menscheit Schuld. Der menschliche Verstand ist die Wurzel allen Übels. Dies ist die Zeit des Herzens. Unsere Sorge darf nur den Schwachen, den Demütigen, den Kranken und Armen gelten. Die Großen sind auf der Welt, um den Kleinen zu dienen. Wenn sie sich weigern, ihre moralische Pflicht zu erfüllen, werden wir sie dazu zwingen müssen. Es hat einmal ein Zeitalter der Vernunft gegeben, aber wir sind darüber hinaus. Dies ist das Zeitalter der Liebe."

Blüms Erscheinung ist für mich ein Symbol für diese Ethik: untersetzte Figur, Vollmond-Gesicht, mit demütig Mitleid erregendem Blick und vorwurfsvoll weinerlicher, trotziger Stimme. Kombinieren Sie das mit seiner Einstellung, und dann wissen Sie, daß Norbert Blüm nicht zu Unrecht als "Herz-Jesu Sozialist" bezeichnet wird.

Sonntag, Oktober 12, 2003

Der sich das Leben nimmt
In diesem und im letzten Jahr sind zwei mehr oder weniger prominente Deutsche durch eigene Hand aus dem Leben geschieden. Bei der Bewertung dieser beiden Vorgänge kann eine Passage aus Ayn Rands "Wer ist John Galt?" nützlich sein. Dort heißt es:
"Jemand, der sich in aller Stille das Leben nimmt, kann man vielleicht vergeben. Wer wagt, über das Leiden eines anderen Menschen und über die Grenze dessen, was er ertragen kann, zu urteilen. Aber ein Mann, der sich umbringt und aus seinem Tod eine Schaustellung macht, um anderen Kummer zuzufügen, einer, der sich nur aus Bosheit umbringt - für den gibt es keine Vergebung, keine Entschuldigung. Er ist durch und durch verderbt, und er verdient es, daß die Leute auf sein Andenken spucken, statt ihn zu bedaueren und sich zu grämen, wie er es sich gewünscht hat."