Radikale Sozialisten bei 32 %
Im Diskussionsforum der Zeitschrift Campo de criptana analysiert ein Leser die bevorstehenden Landtagswahlen im Bundesland Sachsen: "Fazit: Zählt man das Potential der NPD (9%) und das mögliche Ergebnis der sächsischen PDS (23%) zusammen, kommt man auf 32%." In der Überschrift sprach er von 32 % für "radikale Sozialisten." Mir scheint es durchaus vernünftig zu sein, angesichts der Gemeinsamkeiten der nationalistischen Linkspartei NPD und der internationalistischen Linkspartei PDS, diese Stimmen zu addieren und als "radikale Sozialisten" zu klassifizieren. Konrad Adam kommentiert dazu in Die Welt am 21. Juni d. J.: "Es ist jetzt 25 Jahre her, dass der französische Sozialphilosoph Raymond Aron feststellte, der Vergleich zwischen dem nationalen und dem internationalen Sozialismus, der in der Folgezeit des Zweiten Weltkrieges üblich war, sei mittlerweile zweifelhaft geworden. Dann stellte er sich selbst die Frage, ob die Totalitarismustheorie, die rechte und linke Gewaltherrschaften nicht nur miteinander verglich, sondern in ihrer Eigenschaft als gemeinsame Gegner der westlichen Demokratie auch auf dieselbe Stufe stellte, ausgedient habe.
Die Antwort, die er damals gab, hieß Nein. Sie muss auch heute noch so lauten, vorausgesetzt, man lässt sich von den Geschichtsdogmatikern nicht den Mund verbieten."
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