Donnerstag, November 13, 2003

Hohmann-Debatte ein Armutszeugnis
Die Debatte um die Rede des CDU-Abgeordneten Hohmann ist ein Trauerspiel. Kaum jemand scheint die Rede gelesen zu haben, was aber niemanden davon abhält, ein im Zweifelsfall vernichtendes Urteil über den Redner abzugeben. Die Rede ist ja in der Tat kritikwürdig -vielleicht sogar verdammenswürdig-, aber dazu sollte man sie erst einmal kennen. Was das Verhalten der CDU angeht, muss ich mir nicht den Kopf dieser Partei zerbrechen. Ich möchte nicht in einer Organisation zusammen mit Herrn Hohmann sein, soviel steht fest. Aber meine Maßstäbe sind nicht die der CDU und nach ihren Maßstäben scheint mir ein Ausschluss aus Partei und Fraktion nicht berechtigt zu sein, was ursprünglich die Parteiführung ja auch so gesehen hatte.

Über einen der gegen den Stachel löckt - Arnulf Baring-, berichtet die Rheinische Post:
Natürlich ist seine Rede problematisch, aber sein Ausschluss ist ein Armutszeugnis für die Union wie für das liberale Grundverständnis dieses Landes", sagte Baring am Dienstagabend in der BR-Fernsehsendung "Münchner Runde".

Die CDU-Führung sei vor der öffentlichen Meinung in Deutschland eingeknickt. "Wir haben offenbar eine Gesinnungsdiktatur. Hohmann ist nun wirklich kein Geistesriese, aber Irrtümer und Unwahrheiten muss man mit der Vernunft bekämpfen." Die Partei weiche vor einer vermeintlichen politischen Korrektheit zurück, "die so nicht in Ordnung ist".


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