Religion ist das Problem
Religion und Kapitalismus sind nicht kompatibel - in der Theorie und in der Praxis. Religion kann aufgrund seiner inhärent autoritären Natur nicht die Basis von Kapitalismus und Freiheit sein. Religion fordert Gehorsam. Sie fordert die Menschen auf, ihre persönliche Interessen den Diktaten einer höheren Autorität unterzuordnen. Im Gegensatz dazu anerkennt der Kapitalismus die Autonomie des individuellen Bürgers und die Unverletzlichkeit seiner Rechte. Sobald der Glaube kulturell dominant wird, sehen wir einen Rückgang der politischen und ökomischen Freiheit, im europäischen Mittelalter und im theokratischen Iran dieser Tage.
Besonders deutlich wird die religiöse anti-kapitalistische Agenda, wenn sich Religiöse unterschiedlicher Konfessionen treffen, um sich ihren altruistischen und etatistischen Ansichten hinzugeben. Die linke (!) Frankfurter Rundschau ließ es sich nicht nehmen über eine interreligiöse und internationale viertägige Konferenz der Evangelischen Akademie Arnoldshain in Schmitten (Hochtaunuskreis) zu berichten. In dem Bericht der FR heißt es u. a:
In den Heiligen Schriften des Judentums, Christentums sowie des Islam nehmen Gesetzestexte einen breiten Raum ein - und sie wirken bis heute: Werte wie die Sorge um die Schwächeren oder der Sinn für die Gemeinschaft gehen auf Glaubensvorstellungen der großen Weltreligionen zurück.
Für den evangelischen Theologen Eckart Otto etwa sind die Ideen einer solidarischen Gemeinschaft aus dem 5. Buch Moses 2500 Jahre nach ihrer Entstehung als "ethische Substanz in die deutsche Sozialgesetzgebung eingeflossen".
(Der ägyptische Islamwissenschaftler) Elshahed wies zugleich auf missverständliche Interpretationen des islamischen Rechts hin, das vielfach mit "Arm ab bei Diebstahl" gleichgesetzt werde. Scharia - so der Begriff für das islamische Recht - sei jedoch außerordentlich "schillernd". Der Islam verstehe sich als "Religion des Ausgleiches und der Mäßigung". Zudem sei die Pluralität "tief in seinem Wesen" verhaftet, ein totalitärer Gottesstaat nicht vorgesehen."
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