Ayn Rand oder Was interessiert mich mein Nachbar
Wie bereits erwähnt hat Horst Illmer in der SF-Zeitschrift "phantastisch!" einen längeren Artikel über Ayn Rand verfaßt, der recht wohlwollend abgefaßt ist, wenn auch die Passagen über Rands Philosophie doch etwas oberflächlich sind, im Gegensatz zur Einschätzung ihrer literaterischen Werke. So dürfte den Lesern dieses Blogs bekannt sein, dass Rands Definition von "Egoismus" sich deutlich von dessen Alltagsverständnis unterscheidet, was Illmer gar nicht erwähnt.
Illmer schreibt u. a.:
"Ayn Rand war die Erfinderin und Begründerin des Objektivismus, einer dem Existenziellen und Realen verbundenen und von freiheitlichen Prinzipien durchdrungenen Philosophie, die alle ihre Werke zu Hoheliedern des Individualismus machte, in denen sie eine flammendes Plädoyer für das Recht des Individuums, für die schöpferische Kraft der Persönlichkeit, gegen alle Gleichmacherei und jede platte Uniformität hielt.
Dabei bezieht der Objektivismus einen elitären Standpunkt, der nur die persönliche Leistung anerkennt. Der Mensch muss zu seinen Taten und Gedanken stehen, ihm ist keine Religion, keine Philosophie gestattet, welche Schwäche entschuldigt oder Verantwortung auf andere Schultern lädt. Es ist eine Idee, in der der Wohlfahrtsstaat nicht möglich ist und keine soziale Marktwirtschaft vorkommt. Kapitalismus und Egoismus pur - wobei Rand davon ausgeht, dass es positive Ergebnisse nach sich zieht, wenn jeder Mensch nach seinem 'Wert' behandelt wird.
Die ganze Theorie fußt auf der letztlich utopischen Vorstellung, dass der Mensch in der Lage ist, auschließlich rational zu denken und dabei moralisch zu handeln."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen