Die Terroristen-Versteher
Lesenswert. Henryk M. Broder im Spiegel: "Drei Jahre nach den Anschlägen vom 11. September hat der Terror nichts von seiner Virulenz, aber viel von seinem Schrecken verloren. Hilflos unterstellen wir den Tätern ehrenwerte Motive und deuten deren Willkür als politische Verzweiflung. Doch was ist, wenn es ihnen nur um die Lust am Töten und den Spaß am Sterben geht? (...) Optimal wäre es, wenn unser Verhalten ein Grund für deren Ausrasten wäre. Dann müssten wir nur unser Verhalten ändern, damit sie aufhören, uns zu bedrohen. Und schon machen wir ein Angebot: Wir wollen unseren Reichtum mit den Armen der Welt teilen und als Zugabe noch eine Kirche in eine Moschee verwandeln. Wenn wir das nur eher getan hätten, wäre Mohammed Atta noch am Leben und stünde uns als Partner im multikonfessionellen Dialog zur Verfügung. Was aber, wenn 'die' kein anderes Motiv haben als die Lust am Töten und den Spaß am Sterben? Wenn sie nicht vom Wunsch nach globaler Gerechtigkeit angetrieben werden, sondern von der Freude an der Barbarei? Dann wären wir blöd dran."
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