Ethik: Entscheiden Sie jetzt!
Der Spiegel berichtet über Martin Cohens Buch 99 moralische Zwickmühlen:.
Im Alltag, bei der Arbeit, in der Liebe - ständig stehen wir vor moralischen Fragen. Das kann schon morgens beim Bäcker beginnen: Wenn die Verkäuferin zu viel Wechselgeld zurückgibt - soll man sie darauf aufmerksam machen oder die Münzen einfach einstecken? Oder wir betrügen unsere Freundin, sehen die Affäre jedoch nicht als ernst an. Sollen wir auf Nachfrage trotzdem ehrlich sein? Und natürlich die große "Titanic"-Frage: Müssen Menschen auf einem vollen Rettungsboot versuchen, weiter Ertrinkende aufzunehmen, auch wenn sie damit das Risiko eingehen, das gesamte Boot zum Kentern zu bringen?
Auch objektivistische Autoren beschäftigen sich natürlich mit den hier aufgeworfenen Fragen. Der Objektivismus als Philosophie des rationalen Selbstinteresses müßte natürlich begründen, und tut dies auch, warum etwa die Tugend der Ehrlichkeit im eigenen Interesse eines Menschen liegt. Tara Smith etwa schreibt in ihrem Aufsatz The Metaphysical Case for Honesty, dass Unehrlichkeit nicht im Interesse eines Menschen liegt, "weil es rationales Denken verhindert." Das Problem des falsch zurückgebenen Wechselgelds würde ein Objektivist eindeutig so beantworten, dass das überzählige Geld zurückgeben werden sollte.
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