Mittwoch, März 03, 2004

Zensur bei Google? Blödsinn!
Großes Getöse im Internet über eine angebliche "Zensur" bei der Suchmaschine Google. De.internet.com berichtet:

Der Suchmaschinenbetreiber Google hat die Anzeige der Umweltschutzorganisation Oceana zensiert. Der Verband hatte einen stichwortabhängigen Werbeplatz gebucht: Bei der Eingabe von "Kreuzfahrt Urlaub" sollte neben den Suchergebnissen ein Link auf eine Oceana-Webseite erscheinen. Auf dieser kritisierte die Organisation die Verklappung von Abwässern der Kreuzfahrtschiffe der Reederei Royal Caribbean auf hoher See und forderte eine umweltgerechte Entsorgung. Nach zwei Wochen wurde die Anzeige von Google entfernt, teilte die Organisation gestern in Washington, D.C., mit.

Google handelt im Rahmen seiner Rechte, wenn es Anzeigen zurückweist, die seinen Interessen widerstreben. Es gibt kein Recht von Oceana, Google als Plattform für seine Propaganda benutzen zu dürfen, wie Oceana-Chef Andrew Sharpless in anmaßender Weise behauptet: "Dieses Unternehmen (Google, Anmerk.) schmückt sich gern mit dem Image der freien Entfaltungsmöglichkeiten, schränkt uns aber in unserem Recht ein, effektiv gegen Umweltverschmutzung einzutreten." Oceana will Rechte einschränken, nicht Google. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass Oceana für die Anzeigen zahlen wollte oder ob Google seine allgemeinen Geschäftsbedingungen richtig interpretiert. Google könnte auch völlig willkürlich, gegensätzlich zu seiner bisherigen Geschäftspolitik, die Anzeigen von Oceana zurückweisen. "Falls Sie es noch nicht gehört haben sollten, wir leben hier in Amerika - nicht in irgendeinem marxistischen Rattenloch", kommentiert Robert Bidinotto Oceanas Medienkampagne. Und er fügt hinzu, dass Oceanas Forderung eine Auslöschung der Grundrechte der Vereinigungsfreiheit, Meinungsfreiheit und des Privateigentums bedeuten würde. Übrigens: Robert Bidinotto fragte die Vertreter von Oceana auch, ob sie Anzeigen auf ihrer Website akzeptieren würden -zum Beispiel seine-, auch wenn sie andere Ansichten als die von Oceana vertreten würden. Es dürfte keine Überraschung sein, dass Oceana bisher nicht geantwortet hat. Ein Wort noch zu den Anzeigen auf diesem Blog. Diese Anzeigen tauchen auf dem Blog auf, weil ich vertraglich auf einige Quadratzentimeter meines Eigentums verzichtet habe. Google verzichtet demgegenüber auf gar nichts. Werbefrei wäre möglich für mich, würde aber etwas kosten. Und so muss ich eben akzeptieren, dass hin und wieder Anzeigen geschaltet werden, die nicht in meinem Sinne sind.

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