Kein rationale Anarchie
Am 12. und 13. Dezember wird Prof. David Friedman auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Zeitschrift "eigentümlich frei" mehrere Vorträge in Deutschland halten. In diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre eines Artikels von Michael B. Duff, der die anarcho-kapitalistische Position von Friedman kritisch hinterfragt:
"Ich glaube nicht an eine rationale Anarchie, weil ich nicht glaube, dass wir in einer rationalen Welt leben. Ich glaube nicht, dass Krimininelle rational handelnde Menschen sind. Ich glaube nicht daran, dass man Terroristen bestechen kann oder mit ihnen vernünftig reden kann. Ich glaube, dass 50 % der Welt dumm ist, 25 % faul ist und gut 10 % total verrückt ist, was eine Minderheit von 15 % übrig lässt, die des rationalen Denkens fähig ist. In einer rationalen Welt, nicht gebunden an Sentimentalität und Aberglauben, würden die Europäer und Amerikaner die Bedrohung des islamistischen Terrors anerkennen und extreme Maßnahmen ergreifen, um ihn zu vernichten."
Tatsächlich wäre es sehr interessant, Friedman bei diesen Veranstaltungen über seine Vorstellung zur Lösung des Terrorproblems im Nahen Osten oder noch allgemeiner, des Problems des islamistischen Terrors, zu befragen. Wären die Palästinenser rationale Menschen, würde sie sich wünschen, so zu leben wie die Israelis. Sie würden alles versuchen, um die Lebensart der Israelis zu kopieren. Sie würden erkennen, dass Handel mit Israel weitaus lohnender ist als Terrorismus. Wie würde ein Mann wie Friedman, der an Kosten-Nutzen-Kalkulationen glaubt, bewerten, dass diese Menschen dies offensichtlich nicht tun? Friedmans Theorien wirken auf dem Papier intelligent und durchdacht, wenn man sie aber mit dem Verhalten tatsächlicher Menschen in Beziehung setzt, wirken sie nur noch lächerlich.
Der Aufsatz von Michael B. Duff hier
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