Keine neue Diktatur für den Irak!
Die schiitischen Gläubigen im Irak können sich dank der amerikanischen Befreiung ungehindert ihren religiösen Ritualen hingeben, was unter der früheren Herrschaft von Saddam Hussein ganz und gar nicht der Fall war. Eine besondere Dankbarkeit gegenüber den Allierten Truppen scheint in dieser Bevölkerungsgruppe allerdings nicht das vorherrschende Gefühl nach dieser für sie ganz realen Befreiung zu sein. Im Gegenteil! Sie wollen die Amerikaner loswerden und möglichst schnell einen islamischen Staat nach iranischem Vorbild durch baldige Wahlen etablieren. Dass es ihnen nicht nur darum geht, nicht von "Fremden" oder "Ungläubigen" regiert zu werden, macht die Ablehnung des exil-irakischen Führers des Irakischen Nationalkongresses, Achmed Chalabi, deutlich. Obwohl er Schiite ist, lehnen sie ihn ab, da er zu sehr für westliche Werte steht. Chalabi mag in seiner intellektuellen und moralischen Statur einem Thomas Jefferson nicht annähernd nahe kommen, aber er scheint derzeit einer der wenigen Aspiranten für ein hohes und höchstes Regierungsamt zu sein, der für das Konzept der individuellen Rechte steht. Den Menschen, die dies zugunsten einer theokratischen Diktatur verwerfen, sollte höflich, aber unmissverständlich, klar gemacht werden, dass das Recht zu wählen niemals das Recht einschließt, eine Diktatur, unter welchen Vorzeichen auch immer, zu wählen.
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