Sonntag, Januar 07, 2007

Der zweite Holocaust
Bedrückende Fiktion von Benny Morris gestern in der WELT. Morris sieht die Gefahr eines zweiten Holocaust durch den theokratischen Iran:

Der zweite Holocaust wird völlig anders sein. Eines schönen Morgens in fünf oder zehn Jahren -vielleicht während einer Krise in der Region, vielleicht aus heiterem Himmel- einen Tag oder ein Jahr oder fünf Jahre, nachdem der Iran sich die Bombe beschafft hat, werden die Mullahs sich in Qom zu einer Geheimsitzung treffen, unter einem Porträt des stählern dreinblickenden Ajatollah Khomeini, und sie werden Präsident Ahmadinedschad, der dann in seiner zweiten oder dritten Amtszeit sein wird, ihr Placet geben. Die nötigen Befehle werden erteilt werden, und die Shihab-III oder IV-Raketen werden abheben in Richtung Tel Aviv, Beer Scheba, Haifa und Jerusalem und womöglich einiger militärischer Ziele, eingeschlossen das halbe Dutzend Militärflughäfen und der bekannten nuklearen Abschussrampen. Bei einem Land von der Größe und Gestalt Israels (8000 in die Länge gezogene Quadratmeilen) werden vermutlich vier oder fünf Treffer genügen: Kein Israel mehr.


Jetzt könnte man einwenden, dass dies doch unrealistisch sei, da der Iran den westlichen Gegenschlag fürchte:

Bei seiner tiefen Verachtung für den schwachbrüstigen Westen ist unwahrscheinlich, dass er (Ahmedinedschad) die Drohung einer amerikanischen nuklearen Vergeltung ernst nimmt.
Oder er mag einen Gegenschlag in Rechnung stellen und gewillt sein, den Preis zu zahlen. Sein Mentor Khomeini fasste in einer Rede in Qom 1980 zusammen: "Wir beten nicht den Iran an, wir beten Allah an ... ich sage, soll dieses Land (der Iran) brennen. Ich sage, soll dieses Land in Rauch aufgehen, vorausgesetzt, der Islam erweist sich als siegreich." Diese Anhänger eines Todeskults würden sogar das Opfer der Heimat hinnehmen, wenn das Ergebnis die Zerstörung Israels ist.

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