Die Rückkehr der Lebenden Toten
Bekanntlich ist die Katholische Kirche gegen Abtreibung, Sterbehilfe und die Todesstrafe, d. h. der Katholizismus "würdigt" das menschliche Leben, wenn eine Entität es noch gar nicht besitzt, wenn sie unfähig ist, sich an ihr zu erfreuen, und wenn sie es nicht mehr länger verdient. In den späten Sechzigern antwortete Ayn Rand auf die Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae mit ihrem Aufsatz "Of Living Death".
Papst Johannes Paul II hat in einer Ansprache
an die Teilnehmer der Internationale Konferenz über lebenserhaltende Behandlungen und vegetativer Zustand: Wissenschaftliche Fortschritte und ethische Dilemmata Worte der Verdammung der "Euthanasie" gefunden, die so buchstäblich der Beschreibung vom "Lebenden Tod" entsprechen, wie es selten anzutreffen ist.
Der Papst erkennt an, dass eine kranke Person, die sich in einem Wachkoma befindet, "kein offensichtliches Zeichen des Bewußtseins ihrer selbst oder ihrer Umgebung von sich" gibt und unfähig erscheint, "mit den anderen zu interagieren oder auf entsprechende Reize zu reagieren". Dann fordert uns der Papst auf, "die genau dokumentierten Fälle der wenigstens teilweisen Wiederherstellung auch nach vielen Jahren" nicht zu vergessen oder zu unterschätzen. Dies ist allerdings ein Ablenkungsmanöver, denn selbst wenn es überhaupt keine solche Fälle geben würde, würde der Papst bei seiner Argumentation bleiben: "Ich empfinde es als meine Pflicht, mit Nachdruck zu bekräftigen, daß der jedem Menschen innewohnende Wert und seine personale Würde sich nicht verändern, was immer auch seine konkreten Lebensumstände sein mögen. Ein Mensch ist und bleibt immer ein Mensch und wird nie zur Pflanze oder zum Tier, selbst wenn er schwerkrank oder in der Ausübung seiner höheren Funktionen behindert ist." Mit anderen Worten, wenn jemand einen Puls und einen menschlichen Gencode hat, dann ist er ein vollständiges menschliches Wesen.
Der Papst erwartet von den katholischen Ärzten, dass sie tatsächlich in der Praxis seinem Moralkodex folgen: "Dennoch genügt es nicht, den allgemeinen Grundsatz zu bekräftigen, wonach der Wert eines Menschenlebens nicht dem von anderen Menschen ausgesprochenen Urteil über die Qualität unterzogen werden darf; es ist notwendig, ein positives Handeln zu fördern, um dem Druck standzuhalten, der die Unterlassung der Wasserverabreichung und der Ernährung als Mittel benützt, das dem Leben des Patienten ein Ende setzt."
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