Donnerstag, März 11, 2004

Vorlesung über Ayn Rand
Im Rahmen des Wochenendseminars über Ayn Rand an der Theodor-Heuss-Akademie wird Andreas Tauber eine Vorlesung halten. Über die geplante Vorlesung schreibt der Autor:

"Die Vorlesung, die ich in diesem Zusammenhang halten werde, beschäftigt sich, wie auch das Seminar selbst, mit dem Leben und Werk der amerikanischen Philosophin und Schrifstellerin Ayn Rand, eine Persönlichkeit, die bis dato in Deutschland noch nicht sehr bekannt ist. In den 20er Jahren vor Stalins despotischem Regime geflohen, fand Rand mit Hilfe von ihren Verwandten in Chicago den Weg in die Vereinigten Staaten, wo sie von ganz unter zu einer der wichtigsten Vertreterinnen individueller Freiheit avancierte. Entscheidend in ihrem Leben war vor allem ihre Eintreten für einen radikalen Individualismus, der als Antithese zu jeglicher kollektivistischer Weltsicht zu verstehen ist. Diese Ansicht hat ihr in Amerika zu Zeiten der Roten Dekade, den 30er Jahren, in denen man die Sowjetdiktatur als ein großartiges Experiment betrachtete, viel Kritik eingebracht. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges änderte sich ihre Akzeptanz durch die Veröffentlichung ihrer beiden Romane "The Fountainhead" (dt. Titel: Der Ursprung) und "Atlas Shrugged" (dt. Titel: Wer ist John Galt?) schlagartig und ist seitdem auch vielerorts Teil universitärer Curricula der Bereiche Sozialwissenschaften, Philosophie und Literaturwissenschaft. So lassen sich Abschnitte aus Rands Roman "Atlas Shrugged" zum Beispiel auch in Robert Paul Wolffs einführendem Buch zur Philosophie "About Philosophy" wiederfinden.

Neben zahlreichen akademischen Institutionen in den USA, die sich schwerpunktmäßig dem Gedankengut Ayn Rands verpflichtet fühlen, wie etwa der Jefferson School oder dem Objectivist Center, gibt es zwischenzeitlich selbst in Deutschland Organisationsbestrebungen im akademischen wie auch außerakademischen Bereich, wie sich zum Beispiel an der Internetseite des Philodata-Verlages (www.objektivismus.de) erkennen läßt, die Rands Philosophie, dem sogenannten Objektivismus, auch in Deutschland bekannter machen wollen. Fern von ideologischer Dogmatik, werde ich in meiner Vorlesung den Versuch unternehmen, Rands Leben und Werk in einen historischen Kontext unter Maßgabe von Rands eigener Analysemethodik, wie sie in ihren zahlreichen weiteren Sachbüchern verdeutlicht wird, zu setzen."

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