Ausbeuter und Opfer im Einzelhandelsstreik
In Kalifornien geht der Streik im Einzelhandel in den vierten Monat, und ein Ende ist nicht in Sicht. Gegenstand des Streiks sind Vorschläge der Arbeitgeber, die bestimmte Zuschüsse für die Arbeitnehmer abbauen wollen, um damit Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierbei dürften auch die geplanten Eröffnungen von Wal-Mart Supercentern eine Rolle spielen. Der Spiegel berichtete in seiner Online-Ausgabe vom 3. Dez. 2003 über den Streik unter der Überschrift "Streiken gegen die Wal-Martisierung". Die ideologische Richtung des Artikels wird bereits mit dem Begriff "Invasion" ( Welch ein Ausdruck für die Eröffnung von Supermärkten!) für die Neueröffnungen der Wal-Mart-Supermärkte deutlich.
Um Tendenz des Spiegel-Kommentar deutlich zu machen, möchte ich ihn mit einem Kommentar von Elan Journo und Brian P. Simpson vom Ayn Rand Institute vergleichen.
Der Spiegel zitiert aus einem Kommentar der New York Times: "Wal-Mart hält die amerikanischen Werte hoch. Jemand sollte das Unternehmen daran erinnern, dass dazu auch gehört, den Angestellten genug Lohn für ein anständiges Leben zu bezahlen." Für den Kommentor der NYT scheint nur zählen, dass ein Arbeitnehmer sich wünscht, genug Lohn für ein "anständiges Leben", was immer das auch heißen mag, gezahlt zu bekommen, und nicht die Perspektive der Unternehmen, die diese Löhne durch ihre Einnahmen am Markt bezahlen müssen. Elan Journo und Brian P. Simpson vom Ayn Rand Institute drücken den Zusammenhang folgendermaßen aus: "Ein rationaler Arbeitgeber erwartet, dass er Löhne zahlt, die ihn befähigen, einen Profit zu machen - nicht so hoch, dass er die Preise erhöhen muss und Kunden verliert, aber auch nicht so niedrig, dass er keine fähigen Mitarbeiter gewinnen und halten kann."
Für den Spiegel ist völlig klar, dass Wal-Mart der Buhmann ist, der seinen Mitarbeitern zu niedrige Löhne zahlt: "Der Handelsriese ist mit 1,2 Millionen Angestellten der größte private Arbeitgeber und beschäftigt nur Mitarbeiter, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Die Löhne bei Wal-Mart liegen daher auch um zehn Dollar pro Stude niedriger als die der großen Supermarktketten in den USA: Wal-Mart zahlt neuen, die anderen Märkte 19 Dollar."
Welchen Konsequenzen diese Lohnunterschiede haben, lesen wir bei Journo und Simpson: "In Geschäften mit gewerkschaftlich organisiertem Personal wird den Mitarbeitern 10 $ 'mehr' pro Stunde gezahlt als in gewerkschaftsfreien Geschäften. Diese künstlich hohen Löhne haben einen Einfluss auf die Preise: ein Einkaufswagen mit Lebensmitteln ist 17 bis 19 % billiger in gewerkschaftsfreien Geschäften."
Für den Spiegel scheint es auch keine Arbeitnehmer in den den Supermärkten zu geben, die gar nicht streiken wollen, die es aber offenbar gibt, denn, wie Journo und Simpson schreiben, "hat eine bedeutende Zahl von ihnen nicht für den Streik gestimmt." Journo und Simpson weisen auch darauf hin, dass andere Arbeitsverträge als die von den Gewerkschaften gebilligten nicht möglich sind, und zudem die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft verpflichtend sei, wenn die Mehrheit der Arbeiter dies wünscht.
Die Lösung in diesem Streit sehen Journo und Simpson in der Anerkennung der Individualrechte aller Beteiligten: "Die Lösung für diesen Streik und allen ähnlichen Auseinandersetzungen ist die die Anerkennung des Rechtes von Händlern -seien sie Arbeiter oder Arbeitgeber-, 'freiwillig' zu gegenseitig vorteilhaften Vereinbarungen zu kommen."Dazu sollte das National Labor Relations Gesetz aus dem Jahr 1935 abgeschafft werden, das die Arbeitgeber zwingt, mit den Gewerkschaften zu verhandeln und verhindert, dass streikende Arbeiter entlassen werden können.
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