H. G. Wells Krieg gegen die Einheit von Geist und Körper
In diesen Tagen wird in Deutschland für den Film "Krieg der Welten" von Steven Spielberg eifrig geworben. Diese Verfilmung beruht auf dem gleichnamigen Roman von Herbert G. Wells (1866 - 1946), der einer der führenden Denker Englands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war. Wells war Sozialist, Fortschrittsskeptiker, und zu allem Überfluss auch noch Anti-Semit. In seinem Roman "Krieg der Welten" von 1898 schildert Wells eine Invasion von Marsianern, von denen er schreibt, dass sie "nichts als Köpfe" waren, "eine bloße Gehirnmenge". Diese schlaf-, geschlechts- und körperlosen Marsianer sind Projektionen von Menschen aus einer hochtechnisierten Zukunft: "Ohne den Leib mußte das Gehirn ein bei weitem selbstsüchtigerer Geist werden als mit dieser Grundlage menschlichen Gefühls."
Wells liefert eine Variante der Geist-Körper-Dichotomie, in der er den Geist als selbstsüchtig beschriebt, den Körper aber als Träger der Gefühle, die die Selbstsucht zu zügeln in der Lage sind. Üblicherweise beruhen Körper-Geist-Dichotomien auf einer Abwertung des Körpers, der als sündig, minderwertig und böse beschrieben wird. Der Geist oder die Seele hingegen wird als rein und hochstehend bewertet. In der Realität gibt es diese Trennung zwischen dem Mentalen und dem Physischen allerdings nicht. Der Mensch ist eine untrennbare Einheit aus Geist und Körper, eine untrennbare Einheit aus Bewusstsein und Materie.
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