Die Krieger gegen den Westen und ihre Ideen
In ihrem Buch Okzidentalismus. Der Westen in den Augen seiner Feinde entdecken die Autoren Ian Buruma und Avishai Margalit an der deutsche Kultur- und Nationalgeschichte, dass sich dort das Phänomen des "Kriegs gegen den Westen" besonders gut zeigen läßt: "Mehr als jede andere europäische Nation war Deutschland Schlachtfeld und Ursprung dieser Idee." Und welche Personen diese Ideen nach Meinung von Buruma und Margalit in die Welt setzten, gibt Horst Domdey heute in DIE WELT wider: "Sie verweisen auf Herder, Fichte und die deutsche Romantik, auf Werner Sombart, Ernst Jünger und Moeller van den Bruck und auf arabische Übersetzer, die antiwestlich inspirierte Gemeinschaftsideologien in der islamischen Welt bekannt gemacht haben." Und welche Spuren Philosophen wie Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814) in den Köpfen der Deutschen hinterlassen haben, macht ein Auszug aus dem Tagebuch der Elfriede Jahn vom 15. April 1945 deutlich (DIE WELT vom 15. 4. 2005), die in den überall sichtbaren weißen Fahnen ein Zeichen der Erniedrigung sah und die an die folgende Worte von Fichte erinnerte: "Nichtswürdig ist die Nation, die nicht alles setzt an ihre Ehre." Die erwähnte Linie der philosophischen Romantik darf allerdings nicht verwechselt werden mit dem Romantizismus auf dem Feld der Literatur. Der Philosoph Leonard Peikoff nennt den philosophischen Romantizismus "die Fichte-Schelling-Schopenhauer-Linie des Mystizismus." Die literarerische Romantik folgte ganz anderen Prämissen.
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