Dienstag, Juli 27, 2004

Die Entdeckung der Freiheit
Über die Freiheit als Wert haben sich schon viele Philosophen den Kopf zerbrochen. Nicht aber die deutsche Sozialwissenschaft. Aus diesem Grund hat das Institut für Demoskopie Allensbach eine Grundlagenstudie zum Freiheitsverständnis der Deutschen erarbeitet.
Generell zeigt die Umfrage: Die Westdeutschen (53 Prozent) messen der Freiheit vor der Gleichheit deutlich Priorität zu, bei den Ostdeutschen (36 Prozent) verhält sich dies umgekehrt. Allerdings hat der Wert der Freiheit für die Deutschen seit den 90er-Jahren an Bedeutung verloren.
Die Ergebnisse der Allensbach-Studie deuten nun auf eine Trendwende in Deutschland hin. So kommt es möglicherweise zu einer Renaissance des Werts der Freiheit. Vorreiter - und das ist überraschend - sind junge Ostdeutsche: Für 52 Prozent der unter 30-Jährigen (im Westen sind es nur 43 Prozent) bedeutet Freiheit, für sich selbst verantwortlich zu sein. Im Gegensatz zur älteren Bevölkerung wollen sie die Probleme selbst in die Hand nehmen - sei es aus Vernunft oder aus Enttäuschung über den Staat.

Quelle: Morgenpost

Von einem weiteren zentralen Ergebnis der Studie war vor allem der Finanzier erschrocken: Die Deutschen haben nach wie vor ein starkes Bedürfnis nach einem fürsorglichen Staat, der möglichst viele Lebensbereiche regelt. So sind jeweils weit über 80 Prozent der Meinung, der Staat müsse sich um gute Schulen und Universitäten, Absicherung bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit, eine boomende Wirtschaft und ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten kümmern.

Quelle: Volksstimme Magdeburg


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