Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis
Man hört es immer wieder: "Das funktioniert zwar in der Theorie, aber nicht in der Praxis." Die Wahrheit ist aber: es gibt keinen Unterschied zwischen einer richtigen Theorie und der Praxis. Es gibt nur richtige Theorien, die in der Praxis funktionieren, und falsche Theorien, die in der Praxis nicht funktionieren.
Mit "Praxis" ist die Realität gemeint. In der Realität gibt es keine Widersprüche. Gegenstände haben bestimmte Eigenschaften, und wenn sie eine bestimmte Eigenschaft haben, können sie nicht gleichzeitig eine widersprüchliche Eigenschaft dazu besitzen; es gilt das Identitätsprinzip: A gleich A. Ausgeschlossen ist damit: A gleich Nicht-A. Das wäre ein Widerspruch. Die Naturgesetze gelten immer; es gilt das Kausalitätsprinzip: eine bestimmte Ursache hat eine bestimmte Wirkung.
Wahrheit ist das widerspruchsfreie Erkennen und Wiedergeben von Tatsachen der Realität. Widerspruchsfrei heißt: es darf keinen Widerspruch zwischen Erkenntnis und Realität geben; Erkenntnis und Realität müssen übereinstimmen. Und das heißt: wenn Erkenntnis und Realität nicht übereinstimmen, dann ist die Erkenntnis nicht wahr !
Wer also einen "Unterschied zwischen Theorie und Praxis" fordert, der fordert, daß Erkenntnisse wahr sein können, obwohl sie nicht mit der Realität übereinstimmen. Das widerspricht aber der Definition von "Wahrheit". Die Befürworter des "Unterschieds zwischen Theorie und Praxis" haben ein falsches Verständnis von Wahrheit. Für sie hat Wahrheit nichts mit der Realität zu tun.
Der Mensch unterscheidet sich von anderen Lebewesen durch seine Vernunftsfähigkeit, seine Fähigkeit zu denken, Begriffe zu bilden und damit weiter zu denken und entscheiden zu können. Das dient ihm dazu, mit der Realität besser umgehen zu können. Damit er mit der Realität besser umgehen kann, müssen aber seine Begriffe und seine Schlußfolgerungen mit der Realität übereinstimmen.
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